Kapitel: | Mobilität, Stadtplanung & Wohnen |
---|---|
Antragsteller*in: | Tobias Törber (KV Trier) |
Status: | Geprüft |
Verfahrensvorschlag: | Modifizierte Übernahme |
Eingereicht: | 15.11.2023, 23:11 |
Ä18 zu A5: Mobilität, Stadtplanung & Wohnen
Verfahrensvorschlag: Text
Von Zeile 591 bis 592 einfügen:
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Teil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein Teil des erforderlichen Wohnraums an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mobilität
Die Freiheit, sich zu bewegen, ist ein hohes Gut. Die Trierer GRÜNEN setzen sich
von Anfang an für eine Gleichberechtigung aller und den besonderen Schutz der
schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen ein. Moderne Fortbewegung muss vielfältig
sein, dazu brauchen wie eine intelligente, ressourcenschonende Verknüpfung der
Transportmittel.
Wir GRÜNE wollen eine gerechte Verteilung des Öffentlichen Raums: mehr Platz für
Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und ÖPNV sowie für mehr klimaangepasste
Aufenthaltsmöglichkeiten in der Stadt. Die autogerechte Stadt ist in Zeiten des
Klimawandels nicht mehr vertretbar. Anreize und Notwendigkeiten, in die Stadt zu
fahren, müssen reduziert werden. Bei allen Mobilitätsthemen wollen wir Inklusion
mitdenken und voranbringen und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum auf
Straßen, Wegen und Plätzen sowie im ÖPNV deutlich stärken und erweitern.
Mit den Öffis zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen und in
die Freizeit (Bus und Bahn)
Trier liegt im Herzen Europas. Doch per Bahn ist die Stadt nur schwer zu
erreichen – Fernverkehr? Fehlanzeige. Und auch der Öffentliche
Personennahverkehr in der Stadt Trier und ins Umland wird nur dann attraktiv,
wenn wir das Bus-Netz weiter optimieren. Während die Busbeschleunigung in Form
von Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet weitestgehend besteht,
fehlen vielerorts Umweltspuren, die die Busse noch mehr beschleunigen würden. Zu
sehen, dass man im Bus schneller unterwegs sein kann als im Auto, kann noch mehr
Menschen dazu bewegen umzusteigen. Trier hat das Potenzial im ÖPNV noch lange
nicht ausgeschöpft.
Wir fordern konkret:
- Die Anbindung der Stadt Trier ans Fernverkehrsnetz muss verbessert werden.
- Wir erwarten durch die Reaktivierung der Weststrecke eine Steigerung der
Nutzung des Bahnverkehrs. Die neuen Haltepunkte der Westtrasse müssen
deshalb gut ans Busnetz und an die Radverkehrsinfrastruktur abgestimmt
werden.
- Die Taktung muss weiter erhöht, die Service-Zeiten in den Randbereichen am
späten Abend ausgedehnt werden. Auch früh morgens und am Wochenende sollen
die Busse fahren, wovon insbesondere Schichtarbeitende profitieren sollen.
- Eine optimale Abstimmung der Verkehrsträger und deren Takte aufeinander
bleibt eine Daueraufgabe, in die wir uns aufmerksam einbringen werden.
- Der ÖPNV muss schneller werden. Deshalb brauchen wir deutlich mehr
Umweltspuren in der Stadt – insbesondere im gesamten Alleenring – sowie an
Ampeln eine ÖPNV-Bevorrechtigung. Wenn der Bus schneller ist als der
eigene PKW, steigt die Neigung umzusteigen.
- Der ÖPNV in bedeutenden Straßen wie Paulin- und Saarstraße muss effektiv
beschleunigt werden.
- In den vergangenen Jahren wurden auf den Höhenstadtteilen immer mehr
Baugebiete erschlossen. Daher brauchen wir eine bessere Anbindung der
Höhenstadtteile.
- Innovative Ansätze wie das Smart Shuttle der SWT sollen stärker beworben
und dauerhaft etabliert werden.
- Wir befürworten die Einrichtung eines zentralen Busbahnhofs an der
Universität. Die Verbindung der beiden Achsen Kürenz und Olewig soll
Anreiz zum Umsteigen auf den ÖPNV für die Bewohner*innen der
Höhenstadtteile bieten.
- Wir GRÜNE setzen auf emissionsarme Fahrzeuge bei der Neubeschaffung beim
ÖPNV. Das sorgt für weniger Lärm und bessere Luft.
- Trier benötigt ein Mobiltätsmanagement: Um den ÖPNV für Pendler
attraktiver zu machen, ist es notwendig, in Zusammenarbeit mit
Firmen/Arbeitgebern die Bedarfe für Pendler zu erfassen, um beispielsweise
den Ziel- und Quellverkehr besser zu harmonisieren und ggf. die ÖPNV-
Taktung anzupassen.
- Wir streben einen kostenlosen ÖPNV für alle Schüler*innen und Azubis an.
In einem ersten Schritt sollen Alle, die keinen Anspruch auf ein
Schülerticket haben, die Möglichkeit erhalten, für 29 Euro ein
verbilligtes Deutschlandticket zu erwerben
- Die Stadt Trier setzt sich in den Gremien wie Städtetag etc. für den
Erhalt des Deutschlandtickets-Tickets auf dem heutigen Preisniveau ein.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Vereinbarungen mit Luxemburg getroffen
werden, damit für Pendler ins Nachbarland das Deutschland-Ticket auch in
den Buslinien nach Luxemburg auf deutscher Seite gültig ist.
Radverkehr
Dem Radverkehr kommt eine entscheidende Aufgabe bei der Mobilitätswende zu, denn
die meisten zurückgelegten Strecken innerhalb der Stadt betragen nur wenige
Kilometer. Um ihn seinem Potenzial entsprechend zu entwickeln, müssen wir die
Bürger*innen motivieren und ihnen Lust machen auf das Radeln.
Das gelingt durch Aktionen wie Critical Mass und Stadtradeln, an dem wir GRÜNEN
mit einem Team teilnehmen. Und wir brauchen eine flächendeckende
Radverkehrsinfrastruktur. Wir haben 2016 im Stadtrat ein Radverkehrskonzept
durchgesetzt, das unsere GRÜNE Handschrift trägt. Seither werde Maßnahmen aus
diesem Konzept konsequent umgesetzt wie z.B. die Einstellung eines/r
Radverkehrsbeauftragte*n bei der Stadtverwaltung, die Wiederbelebung des
städtischen es Radverkehr. Ende 2018 wurden das erste Fahrradparkhaus am Bahnhof
sowie die erste Fahrradstraße in Trier-Süd eröffnet. Ende 2022 wurde Triers
erste Umweltspur im Alleenring in der Christophstraße freigegeben, Ende August
dieses Jahres folgte die Bus- und Radspur in der Südallee. Die Stadt ist auf der
richtigen Spur; wir GRÜNE werden in der kommenden Wahlperiode alles daransetzen,
dass dieser Weg weiterverfolgt wird.
Konkret fordern wir:
- Wir beachten die zunehmende Heterogenität des Radverkehrs: Radwege müssen
für verschiedene Bedarfe und Geschwindigkeiten vorhanden sein, z.B.
Umweltspuren für Schnellere (E-Bike-Fahrer und Pendler), weitere separate
Radwege für Menschen, die langsamer fahren oder mehr Sicherheit benötigen,
beispielsweise Kinder (siehe auch Duales Netz).
- Um das Fahren mit dem Rad attraktiver und zügiger zu machen, müssen die
bestehenden Radwege vernetzt und so ein zusammenhängendes und
durchgängiges Radwegnetz geschaffen werden.
- Die bestehenden Fahrradstraße Trier-Süd muss endlich wie geplant bis zur
Konrad-Adenauer-Brücke verlängert werden. Und auch die Planungen zur
Einrichtung der Fahrradstraße Nord in der Engelstraße müssen umgesetzt
werden.
- Wir GRÜNEN stehen für einen zeitnahen Ausbau der geplanten Pendlerradroute
von Konz bis Schweich inklusive des Moselradwegs auf der Ostseite.
- Mit der Fertigstellung der Weststrecke werden besonders am zentrumsnahen
Bahnhaltepunkt an der Römerbrücke viele Menschen aussteigen. Denn von dort
ist die südliche Innenstadt, das Rathaus oder das Theater schneller zu
erreichen als vom Hauptbahnhof aus. Die Fahrgäste werden über die
Römerbrücke und das Karl-Marx-Viertel in die Innenstadt laufen. Umso
wichtiger ist es, diesen Bereich für Fußgänger*innen als auch für
Radfahrende und Busse zu optimieren, indem die Römerbrücke autofrei und
nur für den Umweltverbund nutzbar ist. Ab dem östlichen Brückenkopf
braucht es für den Radverkehr zudem eine umwegfreie und sichere Verbindung
bis zum Viehmarkt.
- Nicht nur für Radtouristen benötigt es eine gut erkennbare und
übersichtliche Radwegebeschilderung.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende
(s.u.) und mit dem Radfahrende.
- Um Fahrräder sicher vor Vandalismus und Diebstahl abstellen zu können,
brauchen wir mehr sichere Radabstellanlagen an allen Bushaltestellen und
an zentralen Orten. An zentralen Bushaltestellen sollen diese überdacht
sowie mit einer Lademöglichkeit ausgestattet sein.
- Wir setzen uns ein für ein flächendeckendes Leihfahrradsystem für Trier.
Zu Fuß unterwegs
Wir alle sind Fußgänger*innen; sei es, dass wir unsere Wege zu Fuß zurücklegen,
sei es auf dem Weg zum/vom nächsten Fahrradbügel, der Bushaltestelle, dem
Bahnhof oder dem Parkplatz. Doch oft sind Fußwege zu schmal, zugeparkt, oder sie
müssen mit Fahrradfahrenden geteilt werden, die Wartezeiten an Ampeln zu lang,
die Gehzeiten zu kurz, die Überquerung von Straßen gefährlich. Besonders
betroffen sind Menschen mit Beeinträchtigungen. Wir GRÜNEN setzen uns dafür ein,
dass zu Fuß Gehende sicher, barrierefrei und zügig unterwegs sein können.
Deshalb fordern wir konkret:
- Für Menschen mit Beeinträchtigungen muss Barrierefreiheit auf Straßen und
Gehwegen geschaffen werden, damit sie in der Stadt Trier eigenständig
mobil sein können.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende und
mit dem Radfahrende (s.o.). Dabei müssen die Bedarfe von Menschen mit
Beeinträchtigungen wie abgesenkte Bordsteine, Bodenindikatorenfelder sowie
akustische Ampelsignale berücksichtigt werden.
- Obwohl es in der Stadt ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, stellen
Autofahrer*innen ihr Fahrzeug auf dem Gehweg oder in Kreuzungsbereichen
ab. Um besonders Fußgänger, Menschen mit Behinderungen und Eltern mit
Kinderwagen im öffentlichen Raum zu schützen muss deshalb das Ordnungsamt
die Einhaltung der StVO durch vermehrte Kontrollen konsequent durchsetzen.
- In vielen Straßen Triers sind Fußgängerwege – auch durch frühere
Tiefbauarbeiten – uneben. Wir GRÜNEN sorgen dafür, dass diese
Fußgängerwege saniert und auch verbreitert werden, wo sie zu schmal sind.
- Weil der Bund in der 2001 erlassenen Richtlinie für Fußgängerüberwege (R-
FGÜ 2001) strengere Auflagen gestellt hat, hat die Stadtverwaltung alleine
in Trier zahlreiche Zebrastreifen entfernt. Mit uns GRÜNEN gibt es einen
Stopp des weiteren Abbaus von Zebrastreifen.
- Wir setzen uns weiterhin für eine Fußgängerbrücke von Trier Ost zum
Hauptbahnhof ein.
Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit ist wichtig zum Schutz von Menschenleben, um Gesundheits- und
Sozialkosten zu reduzieren und zur Verbesserung der Lebensqualität.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns dafür ein, die Verkehrserziehung in der Schule zu stärken
und fächerübergreifend im Schulunterricht auszubauen.
- Die Räumung der Radwege im Winter sollte dauerhaft sichergestellt sein.
- Tempo 30 flächendeckend (besonders in den Stadtvierteln)
Weniger Autos – mehr Platz für alle
Der immer stärker zunehmende Autoverkehr schafft nicht nur Probleme für die
Verkehrsteilnehmer*innen und immer höhere Ausgaben in der Erhaltung der
Straßeninfrastruktur, sondern belastet durch den zunehmenden Verkehrslärm auch
immer stärker die Anwohner*innen. In unserer historischen Stadt ist der
potentiell verfügbare Raum für Mobilität durch die vorhandene Bebauung begrenzt
und kann und soll nicht erweitert werden, zumal wir auch Raum für
umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Bus und
Bahn benötigen. So können wir erreichen, dass unsere Stadt attraktiver und
lebenswerter wird. Die Angebote müssen so gut werden, dass Haushalte die Zahl
ihrer Autos verringern und – wenn ein Auto benötigt wird – Car-Sharing-Angebote
nutzen.
Hierfür setzen wir uns ein:
- Wir Trierer GRÜNEN kämpfen weiter zusammen mit der Zivilgesellschaft für
eine ökologische Verkehrswende und gegen Verkehrsprojekte wie den
Moselaufstieg. Dieser wäre eine ökologische Katastrophe für die Region
Trier. Er zerstört ein wertvolles Wald- und Naherholungsgebiet und wird
das Verkehrsaufkommen im Moseltal erhöhen, wodurch die Eindämmung von
Klimafolgen in der Region zusätzlich erschwert wird.
- Die Stadt ist auf unseren Antrag hin im Jahr 2022 der Städteinitiative
„Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beigetreten. Wie
fordern daher eine grundsätzliche und flächendeckende
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen, mit
Ausnahme von ausgewählten schnellen Achsen entsprechend der umwelt-,
verkehrs- und städtebaubezogenen Belange.
- Die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung gilt es – neben den
Unfallschwerpunkten und vor Kitas, Schulen und Einrichtungen für
Senior*innen – auf die Bereiche starker Lärmbelastung auszuweiten.
- Wir GRÜNE schaffen Freiräume für neue Aufenthaltsorte und Grün in der
Stadt, z.B. auf dem Platz an der Rindertanzstraße. Das gelingt durch eine
autoarme Innenstadt innerhalb des Alleenrings. Zufahrtsmöglichkeiten z.B.
via Zuckerbergstraße soll nur für Anlieger und als Zufahrt zu den
Parkhäusern möglich sein. Unser Ziel ist ein reiner Anlieger- und
Lieferverkehr; die Zufahrten zu den Krankenhäusern müssen
selbstverständlich gewährt bleiben.
- Für die Belieferung der Gewerbebetriebe in der Innenstadt setzen wir uns
für Umladestation für Lieferverkehr auf E-Lastenfahrräder ein.
Parken, Parkraumbewirtschaftung
Parkraumbewirtschaftung ist wichtig zur Effiziente Nutzung des begrenzten
Parkraums, Reduzierung von Verkehrsbelastungen, Förderung des Umweltschutzes,
sowie die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer durch eine angemessene
Gestaltung des ruhenden Verkehrs.
Wir fordern konkret:
- Wir GRÜNE wünschen uns mehr Platz für die Menschen in unserer Stadt. In
diese Überlegungen muss auch der Platzbedarf für den ruhenden Verkehr
(Parkplätze) einbezogen und neu gedacht werden, um die Aufenthaltsqualität
in unsere Straßen zu verbessern. Weniger Autos auf Triers Straßen helfen
auch denjenigen, die auf das Auto angewiesen sind, da durch weniger Autos
die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Straßeninfrastruktur
wiederhergestellt und Staus vermieden werden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass öffentlichen Parkplätze innerhalb des
Alleenrings stark reduziert werden – Ausnahme Parkplätze für Menschen mit
Behinderungen, um Parksuchverkehr zu vermeiden. Autos sollen künftig
verstärkt in den Parkhäusern abgestellt werden.
- Die Plätze der Stadt wie etwa der Augustinerhof müssen den Bürger*innen
wieder als Ruhe- und Lebensraum zurückgegeben werden. Doch auch Plätze
außerhalb der Innenstadt müssen entsiegelt und begrünt werden (z.B.
Kloschinskystraße (Nord) und Leoplatz (Süd).
- Wir begrüßen die Ausdehnung von Anwohnerparkzonen von Mattheis bis zum
Verteilerkreis. Parallel dazu können bewirtschaftete Parkflächen für Gäste
eingerichtet werden.
- Wir GRÜNE wollen unsere Innenstadt mit dem dortigen stationären
Einzelhandel in all seiner Vielfalt stärken, indem wir die Erreichbarkeit
der City verbessern. Neben dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur und einem
verbesserten ÖPNV-Angebot brauchen wir den Ausbau von Park & Ride Systemen
– über die Vorweihnachtszeit hinaus. Dazu wollen wir uns mit Akteuren wie
City-Initiative, den Kammern sowie den Stadtwerken Trier und weiteren
regionalen Busunternehmen zu konstruktiven Gesprächen an einen
Tischsetzen, um innovative Lösungen zu erarbeiten. Park & Ride soll
außerhalb der Stadt oder am Stadtrand an Verkehrsknoten stattfinden.
Stadtentwicklung
Stadtentwicklung muss offen sein für unterschiedliche Szenarien Wachstum,
Stagnation und ggfs. auch Schrumpfen. Dies betrifft Wohnen, Arbeit,
Einzelhandel, Dienstleistung, Nahversorgung, Infrastruktur, Schulen, Kitas. Bei
allem Planungsschritten muss der Klimaschutz immer mitgedacht werden.
Stadtplanung
Die geografischen und stadtklimatischen Gegebenheiten setzen dem Wachstum der
Stadt Trier Grenzen. Im Stadtgebiet gibt es daher nur wenige große noch
bebaubare Flächen. Das führt zu großem Druck auf dem Wohnungsmarkt, zu hohen
Bau- und Mietpreisen.
Gerade weil wir über so wenige geeignete bebaubare Flächen in der Stadt
verfügen, hinterfragen wir GRÜNE kritisch die Schaffung neuer Baugebiete an
Stadträndern und ökologisch sensibler Bereiche. Für uns gilt: Nachverdichtung
vor Neuausweisung. Denn die Vermeidung von Zersiedelung ist aktiver Landschafts-
und Klimaschutzschutz.
Wohnen in Trier
Trier ist eine attraktive Stadt. In den letzten Jahren konnten wir unsere
Bevölkerungszahl stabil über der wichtigen Marke von 100.000 Einwohner*innen
halten. Dass es mehr als 100 Tausend Trierer und Triererinnen gibt ist nicht nur
wichtig dafür ob wir Großstadt sind oder nicht. Es ist vielmehr auch wichtig für
die Ausgleichszahlungen die wir vom Land und vom Bund bekommen. Ein wichtiger
Faktor, dass wir in den letzten Jahren dauerhaft über der wichtigen Marke lagen,
liegt auch am Aufnahmezentrum für Flüchtlinge in Trier, die dort zu unseren
Gunsten mitgezählt werden.
Neben der Zuwanderung aus Drittstaaten spielt auch die Zuwanderung aus
benachbarten Kreisen eine starke Rolle. Hierbei handelt es sich in der Regel
aber Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, sondern aufgrund fehlender
Infrastruktur (medizinisch, Nahversorgung, Pflege) in die Stadt Trier mit ihren
hervorragenden Angeboten flüchten.
Die von der Stadt Trier in Auftrag gegebene Wohnraumbedarfsanalyse zeigt
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im
Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Teil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein Teil des erforderlichen Wohnraums an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mit den vom Stadtrat beschlossenen Baugebieten und den innerstädtischen
Nachverdichtungspotentialen kann dieser Bedarf gedeckt werden. Der Bedarf an
Einfamilienhäusern kann durch eine nachhaltige Ausweitung von Baugebieten (z.B.
Langenberg) und einen Generationenwechsel in bestehenden Gebieten erreicht
werden.
Unsere konkreten Forderungen sind daher:
- Sowohl Nachverdichtung, als auch die Ausweisung von neuen Baugebieten
sollen sich stets am aktuellen Bedarf orientieren und klimatische,
verkehrliche und Nahversorgungsaspekte berücksichtigen.
- Der Fokus von Neubauten liegt beim geförderten Wohnungsbau für Familien
mit mittlerem bis geringem Einkommen. Die Möglichkeiten einer
Querfinanzierung durch höhere Einkommen sind auszuschöpfen.
- Trier stabilisiert seine Einwohnerzahl in den nächsten Jahren zwischen 110
und 120 tausend Einwohnern, in einer ausgeglichenen Alters- und
Einkommensstruktur.
- Städtischer Grundbesitz soll, wenn immer möglich, weiterhin in städtischer
Hand bleiben. Der Bau von Wohneigentume soll möglichst über Erbpacht
geregelt werden.
- Innovative Wohnformen (Mehrgenerationenhäuser, etc.) werden aktiv
unterstützt.
- Bauformen, die CO2 einsparen oder binden (Holzbau, Hanfbeton oder ähnliche
Bauweisen) werden vorrangig behandelt.
- Genossenschaftlicher Wohnungsbau und der Erhalt von genossenschaftlichen
Wohnungen wird durch attraktive Erbbauzinsen und durch aktive Beratung
durch die Verwaltung unterstützt.
- Der Leerstand an Wohnungen wird beseitigt. Hier sind zum einen die
Wohnungen in der Innenstadt zu nennen, die in der zweiten und dritten
Etage leerstehen, aber auch die Wohnungen der bundeseigenen BIMA die schon
viele Jahre nicht bewohnt sind.
- Wir werden den Auftrag der städtischen „Wohnen in Trier“ dahingehend
erweitern, dass nicht nur die bestehenden Wohnungen renoviert werden,
sondern auch das Potential für zusätzliche Wohnungen genutzt wird.
- Vor jedem Abriss von Gebäuden mit städtischem Einfluss ist zu prüfen, ob
aufgrund der bereits „ausgegebenen“ grauen Energie nicht eine Sanierung
aus klimatischen Gründen sinnvoller ist. Sollte die Entscheidung zu einem
Abbruch führen sind möglichst alle wiederverwertbaren Teile der
Kreislaufwirtschaft zuzuführen.
Nachverdichtung begrüßen wir grundsätzlich, sofern sie die folgenden Kriterien
erfüllt:
- Frischluftschneisen müssen zwingend erhalten bleiben.
- Es muss genügend Fläche für Begrünung, Versickerung, Spielen etc.
übrigbleiben.
- Der Maßstab muss passen (Höhe der Bebauung, Baumassenzahl,
Abstandsflächen).
- Auch bei Nachverdichtung muss auf die Qualität des Wohnraums geachtet
werden.
Bei Neubaugebieten fordern wir:
- Wir GRÜNE sagen weiterhin Nein zu einem Neubaugebiet Brubacher Hof.
- Falls eine Nachverdichtung für die Nachfrage nach Wohnraum nicht ausreicht
und Neubaugebiet ausgewiesen werden sollen, sprechen wir GRÜNEN uns für
das Gebiet Langenberg aus, den auch die Ortsbeiräte der Stadtteile Euren
und Zewen befürworten.
- Wir befürworten den Vorrang für flächensparende städtische Bebauung mit
Mehrfamilienhäusern in Neubaugebieten.
- Scheinbar für Wohnen ungeeignet scheinende Flächen z.B. an Gleisen oder
ehemalige stadtnahe Gewerbeflächen können durch eine Mischnutzung von
Wohnen und Arbeiten für Wohnen schlossen werden (urbane Gebiete) umgenutzt
werden wie beispielsweise das Bobinet Quartier.
Klimafolgenanpassung
Die Klimakrise führt zu Veränderungen, die Städte wie das an der Mosel und in
einem Talkessel gelegene Trier vor große Herausforderungen stellen. Risiken für
die Bewohner, die kommunale Infrastruktur oder das Stadtgrün werden durch
hochsommerliche Extremtemperaturen, starke Niederschläge, Hochwasser,
Dürreperioden und Stürme weiter steigen.
Von großer Bedeutung für das Stadtklima sind neben den städtebaulichen
Rahmenbedingungen auch die Kalt- und Frischluftproduktionsflächen innerhalb des
Stadtgebietes. Ziel muss es sein, städtebauliche Konzepte im Sinn von
Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln und umzusetzen, um so auf eine
Verminderung der klimabedingten Risiken in der Stadt und für die Stadt wie zum
Beispiel Hochwassergefahren für Bevölkerung und Infrastruktur hinzuarbeiten.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns ein für eine höhere Lebensqualität in der Innenstadt und
den Stadtteilen. Dazu sollen Flächen entsiegelt, Versickerungsflächen
angelegt und Bäume gepflanzt werden – auch in der Fußgängerzone. Nicht
zuletzt die Pop-up-Allee Anfang November 2023 vor der Porta Nigra hat
gezeigt, wie sich durch Bäume das Stadtbild aufwerten lässt.
- Umbau von Trier zu einer Schwammstadt: In einer Zeit zunehmender
Dürreperioden, aber auch von Starkregenereignissen darf Regenwasser nicht
mehr „so schnell wie möglich“ abgeleitet werden. Stattdessen muss das
Wasser vor Ort aufgenommen und gespeichert und sein Ablauf möglichst
verzögert werden, um nachfolgende Kanäle und Gewässer nicht zu Überlasten.
Einfache Beispiele sind Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünungen oder
Regenwasserzisternen für Brauchwasser.
- Wir GRÜNE setzen und dafür ein, dass Freiflächen naturnah gestaltet
werden, statt sie zuzupflastern und zu asphaltieren.
Mosel und Stadt am Fluss
Im alten Fischerdorf Zurlauben finden Stadt und Fluss auf rund hundert Metern
zueinander. Die Flusspromenade hat Vorbildcharakter. Doch nur wenige Meter
weiter zeigt sich: Trier ist eine Stadt neben dem Fluss. Der Hochwasserdamm mit
der Uferstraße trennt die Stadt von der Mosel im Osten; auf der Westseite sind
es zugewucherte Uferbereiche. Eine Aufwertung tut Not.
Deshalb fordern wir:
- Wir GRÜNEN möchten die Anbindung der Mosel an die Stadt verbessern etwa
durch einen Durchbruch an der Kranenstraße zum Moselufer und einer
verkehrsberuhigten Karl-Marx-Straße (siehe auch Punkt Radverkehr).
- Viele Touristen, die das Welterbe Römerbrücke sehen wollen, stehen davor
und erkennen es nicht. Deshalb ist es wichtig, die Römerbrücke und auch
die Mosel besser sichtbar zu machen und das Umfeld attraktiver zu
gestalten. Dazu sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs umgesetzt werden.
Zudem werden wird uns weiterhin für eine autofreie Römerbrücke einsetzen.
- Aufenthaltsflächen, Möglichkeiten zum Ausruhen und Saisonale Bars am Ufer
machen das Moselufer attraktiver für Trierer*innen und Gäste.
- Eine ausreichende und energiesparende Beleuchtung verbessert die
Sicherheit am Ufer und vermindert Angsträume.
Denkmalpflege
Das einzigartige UNESCO-Weltkulturerbe der Trierer Altstadt auch für zukünftige
Generationen zu erhalten, das Wissen darüber zu mehren und zu verbreiten und
Triers Vergangenheit archäologisch zu erforschen und zu dokumentieren, sind uns
wichtige Anliegen. Entsprechend ist es für uns zentral, dem Denkmalschutz in der
Abwägung mit anderen Interessen stets eine sehr hohe Priorität einzuräumen und
die Denkmalpflege mit den dafür notwendigen personellen und technischen
Ressourcen und ordnungsrechtlichen Mitteln auszustatten. Denkmalschutz
beinhaltet für uns auch Erhalt und behutsame Entwicklung schützenswerter
Industrie- und Gewerbedenkmäler wie etwa die Kellerei in der Gilbertstraße,
sowie den Erhalt und die Pflege historischer Parkanlagen, Gärten und Alleen.
Wir fordern konkret:
- Die frühzeitige Information von Denkmaleigentümern, deren Beratung und
Begleitung bei baulichen Maßnahmen ist für einen aktiven Denkmalschutz
unerlässlich und für die Akzeptanz seiner Anliegen elementar.
- Die Stadt Trier braucht eine flächendeckende Untersuchung schützenswerter
Architektur und städtebaulicher Strukturen jüngerer Zeitschichten, auch
außerhalb der Trierer Altstadt.
- Dem aktiven oder passiven Denkmalverlust durch illegale Maßnahmen oder
bewusstes verfallen lassen wollen wir durch eine auch hierfür fachlich gut
aufgestellte Denkmalpflege entgegentreten.
- Wir Grünen wollen Ensembles wie etwa auch das Grünflächenamt (Nutzung für
Wohnen, Soziales, Gemeinschaft) und das Stadtbild besser schützen.
- Wir brauchen ein Gesamtkonzept für Denkmäler, keine reine
Fassadenerhaltung.
- Die Anliegen des Denkmalschutzes sollen künftig durch aktives Handeln im
Wege von Ersatzvornahmen durchgesetzt werden.
- Das Verständnis für und die Kenntnis über den Denkmalschutz soll durch
geeignete Maßnahmen verbessert werden.
- Wir wollen die Anforderungen an den Denkmalschutz und Klimaschutz
zusammenbringen. Dafür soll von Fall zu Fall eine gemeinsame Lösung der
Fachbereiche entwickelt werden.
Text
Von Zeile 591 bis 592 einfügen:
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Großteil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein kleiner Teil des erforderlichen Wohnraum an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mobilität
Die Freiheit, sich zu bewegen, ist ein hohes Gut. Die Trierer GRÜNEN setzen sich
von Anfang an für eine Gleichberechtigung aller und den besonderen Schutz der
schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen ein. Moderne Fortbewegung muss vielfältig
sein, dazu brauchen wie eine intelligente, ressourcenschonende Verknüpfung der
Transportmittel.
Wir GRÜNE wollen eine gerechte Verteilung des Öffentlichen Raums: mehr Platz für
Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und ÖPNV sowie für mehr klimaangepasste
Aufenthaltsmöglichkeiten in der Stadt. Die autogerechte Stadt ist in Zeiten des
Klimawandels nicht mehr vertretbar. Anreize und Notwendigkeiten, in die Stadt zu
fahren, müssen reduziert werden. Bei allen Mobilitätsthemen wollen wir Inklusion
mitdenken und voranbringen und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum auf
Straßen, Wegen und Plätzen sowie im ÖPNV deutlich stärken und erweitern.
Mit den Öffis zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen und in
die Freizeit (Bus und Bahn)
Trier liegt im Herzen Europas. Doch per Bahn ist die Stadt nur schwer zu
erreichen – Fernverkehr? Fehlanzeige. Und auch der Öffentliche
Personennahverkehr in der Stadt Trier und ins Umland wird nur dann attraktiv,
wenn wir das Bus-Netz weiter optimieren. Während die Busbeschleunigung in Form
von Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet weitestgehend besteht,
fehlen vielerorts Umweltspuren, die die Busse noch mehr beschleunigen würden. Zu
sehen, dass man im Bus schneller unterwegs sein kann als im Auto, kann noch mehr
Menschen dazu bewegen umzusteigen. Trier hat das Potenzial im ÖPNV noch lange
nicht ausgeschöpft.
Wir fordern konkret:
- Die Anbindung der Stadt Trier ans Fernverkehrsnetz muss verbessert werden.
- Wir erwarten durch die Reaktivierung der Weststrecke eine Steigerung der
Nutzung des Bahnverkehrs. Die neuen Haltepunkte der Westtrasse müssen
deshalb gut ans Busnetz und an die Radverkehrsinfrastruktur abgestimmt
werden.
- Die Taktung muss weiter erhöht, die Service-Zeiten in den Randbereichen am
späten Abend ausgedehnt werden. Auch früh morgens und am Wochenende sollen
die Busse fahren, wovon insbesondere Schichtarbeitende profitieren sollen.
- Eine optimale Abstimmung der Verkehrsträger und deren Takte aufeinander
bleibt eine Daueraufgabe, in die wir uns aufmerksam einbringen werden.
- Der ÖPNV muss schneller werden. Deshalb brauchen wir deutlich mehr
Umweltspuren in der Stadt – insbesondere im gesamten Alleenring – sowie an
Ampeln eine ÖPNV-Bevorrechtigung. Wenn der Bus schneller ist als der
eigene PKW, steigt die Neigung umzusteigen.
- Der ÖPNV in bedeutenden Straßen wie Paulin- und Saarstraße muss effektiv
beschleunigt werden.
- In den vergangenen Jahren wurden auf den Höhenstadtteilen immer mehr
Baugebiete erschlossen. Daher brauchen wir eine bessere Anbindung der
Höhenstadtteile.
- Innovative Ansätze wie das Smart Shuttle der SWT sollen stärker beworben
und dauerhaft etabliert werden.
- Wir befürworten die Einrichtung eines zentralen Busbahnhofs an der
Universität. Die Verbindung der beiden Achsen Kürenz und Olewig soll
Anreiz zum Umsteigen auf den ÖPNV für die Bewohner*innen der
Höhenstadtteile bieten.
- Wir GRÜNE setzen auf emissionsarme Fahrzeuge bei der Neubeschaffung beim
ÖPNV. Das sorgt für weniger Lärm und bessere Luft.
- Trier benötigt ein Mobiltätsmanagement: Um den ÖPNV für Pendler
attraktiver zu machen, ist es notwendig, in Zusammenarbeit mit
Firmen/Arbeitgebern die Bedarfe für Pendler zu erfassen, um beispielsweise
den Ziel- und Quellverkehr besser zu harmonisieren und ggf. die ÖPNV-
Taktung anzupassen.
- Wir streben einen kostenlosen ÖPNV für alle Schüler*innen und Azubis an.
In einem ersten Schritt sollen Alle, die keinen Anspruch auf ein
Schülerticket haben, die Möglichkeit erhalten, für 29 Euro ein
verbilligtes Deutschlandticket zu erwerben
- Die Stadt Trier setzt sich in den Gremien wie Städtetag etc. für den
Erhalt des Deutschlandtickets-Tickets auf dem heutigen Preisniveau ein.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Vereinbarungen mit Luxemburg getroffen
werden, damit für Pendler ins Nachbarland das Deutschland-Ticket auch in
den Buslinien nach Luxemburg auf deutscher Seite gültig ist.
Radverkehr
Dem Radverkehr kommt eine entscheidende Aufgabe bei der Mobilitätswende zu, denn
die meisten zurückgelegten Strecken innerhalb der Stadt betragen nur wenige
Kilometer. Um ihn seinem Potenzial entsprechend zu entwickeln, müssen wir die
Bürger*innen motivieren und ihnen Lust machen auf das Radeln.
Das gelingt durch Aktionen wie Critical Mass und Stadtradeln, an dem wir GRÜNEN
mit einem Team teilnehmen. Und wir brauchen eine flächendeckende
Radverkehrsinfrastruktur. Wir haben 2016 im Stadtrat ein Radverkehrskonzept
durchgesetzt, das unsere GRÜNE Handschrift trägt. Seither werde Maßnahmen aus
diesem Konzept konsequent umgesetzt wie z.B. die Einstellung eines/r
Radverkehrsbeauftragte*n bei der Stadtverwaltung, die Wiederbelebung des
städtischen es Radverkehr. Ende 2018 wurden das erste Fahrradparkhaus am Bahnhof
sowie die erste Fahrradstraße in Trier-Süd eröffnet. Ende 2022 wurde Triers
erste Umweltspur im Alleenring in der Christophstraße freigegeben, Ende August
dieses Jahres folgte die Bus- und Radspur in der Südallee. Die Stadt ist auf der
richtigen Spur; wir GRÜNE werden in der kommenden Wahlperiode alles daransetzen,
dass dieser Weg weiterverfolgt wird.
Konkret fordern wir:
- Wir beachten die zunehmende Heterogenität des Radverkehrs: Radwege müssen
für verschiedene Bedarfe und Geschwindigkeiten vorhanden sein, z.B.
Umweltspuren für Schnellere (E-Bike-Fahrer und Pendler), weitere separate
Radwege für Menschen, die langsamer fahren oder mehr Sicherheit benötigen,
beispielsweise Kinder (siehe auch Duales Netz).
- Um das Fahren mit dem Rad attraktiver und zügiger zu machen, müssen die
bestehenden Radwege vernetzt und so ein zusammenhängendes und
durchgängiges Radwegnetz geschaffen werden.
- Die bestehenden Fahrradstraße Trier-Süd muss endlich wie geplant bis zur
Konrad-Adenauer-Brücke verlängert werden. Und auch die Planungen zur
Einrichtung der Fahrradstraße Nord in der Engelstraße müssen umgesetzt
werden.
- Wir GRÜNEN stehen für einen zeitnahen Ausbau der geplanten Pendlerradroute
von Konz bis Schweich inklusive des Moselradwegs auf der Ostseite.
- Mit der Fertigstellung der Weststrecke werden besonders am zentrumsnahen
Bahnhaltepunkt an der Römerbrücke viele Menschen aussteigen. Denn von dort
ist die südliche Innenstadt, das Rathaus oder das Theater schneller zu
erreichen als vom Hauptbahnhof aus. Die Fahrgäste werden über die
Römerbrücke und das Karl-Marx-Viertel in die Innenstadt laufen. Umso
wichtiger ist es, diesen Bereich für Fußgänger*innen als auch für
Radfahrende und Busse zu optimieren, indem die Römerbrücke autofrei und
nur für den Umweltverbund nutzbar ist. Ab dem östlichen Brückenkopf
braucht es für den Radverkehr zudem eine umwegfreie und sichere Verbindung
bis zum Viehmarkt.
- Nicht nur für Radtouristen benötigt es eine gut erkennbare und
übersichtliche Radwegebeschilderung.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende
(s.u.) und mit dem Radfahrende.
- Um Fahrräder sicher vor Vandalismus und Diebstahl abstellen zu können,
brauchen wir mehr sichere Radabstellanlagen an allen Bushaltestellen und
an zentralen Orten. An zentralen Bushaltestellen sollen diese überdacht
sowie mit einer Lademöglichkeit ausgestattet sein.
- Wir setzen uns ein für ein flächendeckendes Leihfahrradsystem für Trier.
Zu Fuß unterwegs
Wir alle sind Fußgänger*innen; sei es, dass wir unsere Wege zu Fuß zurücklegen,
sei es auf dem Weg zum/vom nächsten Fahrradbügel, der Bushaltestelle, dem
Bahnhof oder dem Parkplatz. Doch oft sind Fußwege zu schmal, zugeparkt, oder sie
müssen mit Fahrradfahrenden geteilt werden, die Wartezeiten an Ampeln zu lang,
die Gehzeiten zu kurz, die Überquerung von Straßen gefährlich. Besonders
betroffen sind Menschen mit Beeinträchtigungen. Wir GRÜNEN setzen uns dafür ein,
dass zu Fuß Gehende sicher, barrierefrei und zügig unterwegs sein können.
Deshalb fordern wir konkret:
- Für Menschen mit Beeinträchtigungen muss Barrierefreiheit auf Straßen und
Gehwegen geschaffen werden, damit sie in der Stadt Trier eigenständig
mobil sein können.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende und
mit dem Radfahrende (s.o.). Dabei müssen die Bedarfe von Menschen mit
Beeinträchtigungen wie abgesenkte Bordsteine, Bodenindikatorenfelder sowie
akustische Ampelsignale berücksichtigt werden.
- Obwohl es in der Stadt ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, stellen
Autofahrer*innen ihr Fahrzeug auf dem Gehweg oder in Kreuzungsbereichen
ab. Um besonders Fußgänger, Menschen mit Behinderungen und Eltern mit
Kinderwagen im öffentlichen Raum zu schützen muss deshalb das Ordnungsamt
die Einhaltung der StVO durch vermehrte Kontrollen konsequent durchsetzen.
- In vielen Straßen Triers sind Fußgängerwege – auch durch frühere
Tiefbauarbeiten – uneben. Wir GRÜNEN sorgen dafür, dass diese
Fußgängerwege saniert und auch verbreitert werden, wo sie zu schmal sind.
- Weil der Bund in der 2001 erlassenen Richtlinie für Fußgängerüberwege (R-
FGÜ 2001) strengere Auflagen gestellt hat, hat die Stadtverwaltung alleine
in Trier zahlreiche Zebrastreifen entfernt. Mit uns GRÜNEN gibt es einen
Stopp des weiteren Abbaus von Zebrastreifen.
- Wir setzen uns weiterhin für eine Fußgängerbrücke von Trier Ost zum
Hauptbahnhof ein.
Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit ist wichtig zum Schutz von Menschenleben, um Gesundheits- und
Sozialkosten zu reduzieren und zur Verbesserung der Lebensqualität.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns dafür ein, die Verkehrserziehung in der Schule zu stärken
und fächerübergreifend im Schulunterricht auszubauen.
- Die Räumung der Radwege im Winter sollte dauerhaft sichergestellt sein.
- Tempo 30 flächendeckend (besonders in den Stadtvierteln)
Weniger Autos – mehr Platz für alle
Der immer stärker zunehmende Autoverkehr schafft nicht nur Probleme für die
Verkehrsteilnehmer*innen und immer höhere Ausgaben in der Erhaltung der
Straßeninfrastruktur, sondern belastet durch den zunehmenden Verkehrslärm auch
immer stärker die Anwohner*innen. In unserer historischen Stadt ist der
potentiell verfügbare Raum für Mobilität durch die vorhandene Bebauung begrenzt
und kann und soll nicht erweitert werden, zumal wir auch Raum für
umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Bus und
Bahn benötigen. So können wir erreichen, dass unsere Stadt attraktiver und
lebenswerter wird. Die Angebote müssen so gut werden, dass Haushalte die Zahl
ihrer Autos verringern und – wenn ein Auto benötigt wird – Car-Sharing-Angebote
nutzen.
Hierfür setzen wir uns ein:
- Wir Trierer GRÜNEN kämpfen weiter zusammen mit der Zivilgesellschaft für
eine ökologische Verkehrswende und gegen Verkehrsprojekte wie den
Moselaufstieg. Dieser wäre eine ökologische Katastrophe für die Region
Trier. Er zerstört ein wertvolles Wald- und Naherholungsgebiet und wird
das Verkehrsaufkommen im Moseltal erhöhen, wodurch die Eindämmung von
Klimafolgen in der Region zusätzlich erschwert wird.
- Die Stadt ist auf unseren Antrag hin im Jahr 2022 der Städteinitiative
„Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beigetreten. Wie
fordern daher eine grundsätzliche und flächendeckende
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen, mit
Ausnahme von ausgewählten schnellen Achsen entsprechend der umwelt-,
verkehrs- und städtebaubezogenen Belange.
- Die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung gilt es – neben den
Unfallschwerpunkten und vor Kitas, Schulen und Einrichtungen für
Senior*innen – auf die Bereiche starker Lärmbelastung auszuweiten.
- Wir GRÜNE schaffen Freiräume für neue Aufenthaltsorte und Grün in der
Stadt, z.B. auf dem Platz an der Rindertanzstraße. Das gelingt durch eine
autoarme Innenstadt innerhalb des Alleenrings. Zufahrtsmöglichkeiten z.B.
via Zuckerbergstraße soll nur für Anlieger und als Zufahrt zu den
Parkhäusern möglich sein. Unser Ziel ist ein reiner Anlieger- und
Lieferverkehr; die Zufahrten zu den Krankenhäusern müssen
selbstverständlich gewährt bleiben.
- Für die Belieferung der Gewerbebetriebe in der Innenstadt setzen wir uns
für Umladestation für Lieferverkehr auf E-Lastenfahrräder ein.
Parken, Parkraumbewirtschaftung
Parkraumbewirtschaftung ist wichtig zur Effiziente Nutzung des begrenzten
Parkraums, Reduzierung von Verkehrsbelastungen, Förderung des Umweltschutzes,
sowie die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer durch eine angemessene
Gestaltung des ruhenden Verkehrs.
Wir fordern konkret:
- Wir GRÜNE wünschen uns mehr Platz für die Menschen in unserer Stadt. In
diese Überlegungen muss auch der Platzbedarf für den ruhenden Verkehr
(Parkplätze) einbezogen und neu gedacht werden, um die Aufenthaltsqualität
in unsere Straßen zu verbessern. Weniger Autos auf Triers Straßen helfen
auch denjenigen, die auf das Auto angewiesen sind, da durch weniger Autos
die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Straßeninfrastruktur
wiederhergestellt und Staus vermieden werden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass öffentlichen Parkplätze innerhalb des
Alleenrings stark reduziert werden – Ausnahme Parkplätze für Menschen mit
Behinderungen, um Parksuchverkehr zu vermeiden. Autos sollen künftig
verstärkt in den Parkhäusern abgestellt werden.
- Die Plätze der Stadt wie etwa der Augustinerhof müssen den Bürger*innen
wieder als Ruhe- und Lebensraum zurückgegeben werden. Doch auch Plätze
außerhalb der Innenstadt müssen entsiegelt und begrünt werden (z.B.
Kloschinskystraße (Nord) und Leoplatz (Süd).
- Wir begrüßen die Ausdehnung von Anwohnerparkzonen von Mattheis bis zum
Verteilerkreis. Parallel dazu können bewirtschaftete Parkflächen für Gäste
eingerichtet werden.
- Wir GRÜNE wollen unsere Innenstadt mit dem dortigen stationären
Einzelhandel in all seiner Vielfalt stärken, indem wir die Erreichbarkeit
der City verbessern. Neben dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur und einem
verbesserten ÖPNV-Angebot brauchen wir den Ausbau von Park & Ride Systemen
– über die Vorweihnachtszeit hinaus. Dazu wollen wir uns mit Akteuren wie
City-Initiative, den Kammern sowie den Stadtwerken Trier und weiteren
regionalen Busunternehmen zu konstruktiven Gesprächen an einen
Tischsetzen, um innovative Lösungen zu erarbeiten. Park & Ride soll
außerhalb der Stadt oder am Stadtrand an Verkehrsknoten stattfinden.
Stadtentwicklung
Stadtentwicklung muss offen sein für unterschiedliche Szenarien Wachstum,
Stagnation und ggfs. auch Schrumpfen. Dies betrifft Wohnen, Arbeit,
Einzelhandel, Dienstleistung, Nahversorgung, Infrastruktur, Schulen, Kitas. Bei
allem Planungsschritten muss der Klimaschutz immer mitgedacht werden.
Stadtplanung
Die geografischen und stadtklimatischen Gegebenheiten setzen dem Wachstum der
Stadt Trier Grenzen. Im Stadtgebiet gibt es daher nur wenige große noch
bebaubare Flächen. Das führt zu großem Druck auf dem Wohnungsmarkt, zu hohen
Bau- und Mietpreisen.
Gerade weil wir über so wenige geeignete bebaubare Flächen in der Stadt
verfügen, hinterfragen wir GRÜNE kritisch die Schaffung neuer Baugebiete an
Stadträndern und ökologisch sensibler Bereiche. Für uns gilt: Nachverdichtung
vor Neuausweisung. Denn die Vermeidung von Zersiedelung ist aktiver Landschafts-
und Klimaschutzschutz.
Wohnen in Trier
Trier ist eine attraktive Stadt. In den letzten Jahren konnten wir unsere
Bevölkerungszahl stabil über der wichtigen Marke von 100.000 Einwohner*innen
halten. Dass es mehr als 100 Tausend Trierer und Triererinnen gibt ist nicht nur
wichtig dafür ob wir Großstadt sind oder nicht. Es ist vielmehr auch wichtig für
die Ausgleichszahlungen die wir vom Land und vom Bund bekommen. Ein wichtiger
Faktor, dass wir in den letzten Jahren dauerhaft über der wichtigen Marke lagen,
liegt auch am Aufnahmezentrum für Flüchtlinge in Trier, die dort zu unseren
Gunsten mitgezählt werden.
Neben der Zuwanderung aus Drittstaaten spielt auch die Zuwanderung aus
benachbarten Kreisen eine starke Rolle. Hierbei handelt es sich in der Regel
aber Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, sondern aufgrund fehlender
Infrastruktur (medizinisch, Nahversorgung, Pflege) in die Stadt Trier mit ihren
hervorragenden Angeboten flüchten.
Die von der Stadt Trier in Auftrag gegebene Wohnraumbedarfsanalyse zeigt
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im
Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Großteil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein kleiner Teil des erforderlichen Wohnraum an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mit den vom Stadtrat beschlossenen Baugebieten und den innerstädtischen
Nachverdichtungspotentialen kann dieser Bedarf gedeckt werden. Der Bedarf an
Einfamilienhäusern kann durch eine nachhaltige Ausweitung von Baugebieten (z.B.
Langenberg) und einen Generationenwechsel in bestehenden Gebieten erreicht
werden.
Unsere konkreten Forderungen sind daher:
- Sowohl Nachverdichtung, als auch die Ausweisung von neuen Baugebieten
sollen sich stets am aktuellen Bedarf orientieren und klimatische,
verkehrliche und Nahversorgungsaspekte berücksichtigen.
- Der Fokus von Neubauten liegt beim geförderten Wohnungsbau für Familien
mit mittlerem bis geringem Einkommen. Die Möglichkeiten einer
Querfinanzierung durch höhere Einkommen sind auszuschöpfen.
- Trier stabilisiert seine Einwohnerzahl in den nächsten Jahren zwischen 110
und 120 tausend Einwohnern, in einer ausgeglichenen Alters- und
Einkommensstruktur.
- Städtischer Grundbesitz soll, wenn immer möglich, weiterhin in städtischer
Hand bleiben. Der Bau von Wohneigentume soll möglichst über Erbpacht
geregelt werden.
- Innovative Wohnformen (Mehrgenerationenhäuser, etc.) werden aktiv
unterstützt.
- Bauformen, die CO2 einsparen oder binden (Holzbau, Hanfbeton oder ähnliche
Bauweisen) werden vorrangig behandelt.
- Genossenschaftlicher Wohnungsbau und der Erhalt von genossenschaftlichen
Wohnungen wird durch attraktive Erbbauzinsen und durch aktive Beratung
durch die Verwaltung unterstützt.
- Der Leerstand an Wohnungen wird beseitigt. Hier sind zum einen die
Wohnungen in der Innenstadt zu nennen, die in der zweiten und dritten
Etage leerstehen, aber auch die Wohnungen der bundeseigenen BIMA die schon
viele Jahre nicht bewohnt sind.
- Wir werden den Auftrag der städtischen „Wohnen in Trier“ dahingehend
erweitern, dass nicht nur die bestehenden Wohnungen renoviert werden,
sondern auch das Potential für zusätzliche Wohnungen genutzt wird.
- Vor jedem Abriss von Gebäuden mit städtischem Einfluss ist zu prüfen, ob
aufgrund der bereits „ausgegebenen“ grauen Energie nicht eine Sanierung
aus klimatischen Gründen sinnvoller ist. Sollte die Entscheidung zu einem
Abbruch führen sind möglichst alle wiederverwertbaren Teile der
Kreislaufwirtschaft zuzuführen.
Nachverdichtung begrüßen wir grundsätzlich, sofern sie die folgenden Kriterien
erfüllt:
- Frischluftschneisen müssen zwingend erhalten bleiben.
- Es muss genügend Fläche für Begrünung, Versickerung, Spielen etc.
übrigbleiben.
- Der Maßstab muss passen (Höhe der Bebauung, Baumassenzahl,
Abstandsflächen).
- Auch bei Nachverdichtung muss auf die Qualität des Wohnraums geachtet
werden.
Bei Neubaugebieten fordern wir:
- Wir GRÜNE sagen weiterhin Nein zu einem Neubaugebiet Brubacher Hof.
- Falls eine Nachverdichtung für die Nachfrage nach Wohnraum nicht ausreicht
und Neubaugebiet ausgewiesen werden sollen, sprechen wir GRÜNEN uns für
das Gebiet Langenberg aus, den auch die Ortsbeiräte der Stadtteile Euren
und Zewen befürworten.
- Wir befürworten den Vorrang für flächensparende städtische Bebauung mit
Mehrfamilienhäusern in Neubaugebieten.
- Scheinbar für Wohnen ungeeignet scheinende Flächen z.B. an Gleisen oder
ehemalige stadtnahe Gewerbeflächen können durch eine Mischnutzung von
Wohnen und Arbeiten für Wohnen schlossen werden (urbane Gebiete) umgenutzt
werden wie beispielsweise das Bobinet Quartier.
Klimafolgenanpassung
Die Klimakrise führt zu Veränderungen, die Städte wie das an der Mosel und in
einem Talkessel gelegene Trier vor große Herausforderungen stellen. Risiken für
die Bewohner, die kommunale Infrastruktur oder das Stadtgrün werden durch
hochsommerliche Extremtemperaturen, starke Niederschläge, Hochwasser,
Dürreperioden und Stürme weiter steigen.
Von großer Bedeutung für das Stadtklima sind neben den städtebaulichen
Rahmenbedingungen auch die Kalt- und Frischluftproduktionsflächen innerhalb des
Stadtgebietes. Ziel muss es sein, städtebauliche Konzepte im Sinn von
Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln und umzusetzen, um so auf eine
Verminderung der klimabedingten Risiken in der Stadt und für die Stadt wie zum
Beispiel Hochwassergefahren für Bevölkerung und Infrastruktur hinzuarbeiten.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns ein für eine höhere Lebensqualität in der Innenstadt und
den Stadtteilen. Dazu sollen Flächen entsiegelt, Versickerungsflächen
angelegt und Bäume gepflanzt werden – auch in der Fußgängerzone. Nicht
zuletzt die Pop-up-Allee Anfang November 2023 vor der Porta Nigra hat
gezeigt, wie sich durch Bäume das Stadtbild aufwerten lässt.
- Umbau von Trier zu einer Schwammstadt: In einer Zeit zunehmender
Dürreperioden, aber auch von Starkregenereignissen darf Regenwasser nicht
mehr „so schnell wie möglich“ abgeleitet werden. Stattdessen muss das
Wasser vor Ort aufgenommen und gespeichert und sein Ablauf möglichst
verzögert werden, um nachfolgende Kanäle und Gewässer nicht zu Überlasten.
Einfache Beispiele sind Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünungen oder
Regenwasserzisternen für Brauchwasser.
- Wir GRÜNE setzen und dafür ein, dass Freiflächen naturnah gestaltet
werden, statt sie zuzupflastern und zu asphaltieren.
Mosel und Stadt am Fluss
Im alten Fischerdorf Zurlauben finden Stadt und Fluss auf rund hundert Metern
zueinander. Die Flusspromenade hat Vorbildcharakter. Doch nur wenige Meter
weiter zeigt sich: Trier ist eine Stadt neben dem Fluss. Der Hochwasserdamm mit
der Uferstraße trennt die Stadt von der Mosel im Osten; auf der Westseite sind
es zugewucherte Uferbereiche. Eine Aufwertung tut Not.
Deshalb fordern wir:
- Wir GRÜNEN möchten die Anbindung der Mosel an die Stadt verbessern etwa
durch einen Durchbruch an der Kranenstraße zum Moselufer und einer
verkehrsberuhigten Karl-Marx-Straße (siehe auch Punkt Radverkehr).
- Viele Touristen, die das Welterbe Römerbrücke sehen wollen, stehen davor
und erkennen es nicht. Deshalb ist es wichtig, die Römerbrücke und auch
die Mosel besser sichtbar zu machen und das Umfeld attraktiver zu
gestalten. Dazu sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs umgesetzt werden.
Zudem werden wird uns weiterhin für eine autofreie Römerbrücke einsetzen.
- Aufenthaltsflächen, Möglichkeiten zum Ausruhen und Saisonale Bars am Ufer
machen das Moselufer attraktiver für Trierer*innen und Gäste.
- Eine ausreichende und energiesparende Beleuchtung verbessert die
Sicherheit am Ufer und vermindert Angsträume.
Denkmalpflege
Das einzigartige UNESCO-Weltkulturerbe der Trierer Altstadt auch für zukünftige
Generationen zu erhalten, das Wissen darüber zu mehren und zu verbreiten und
Triers Vergangenheit archäologisch zu erforschen und zu dokumentieren, sind uns
wichtige Anliegen. Entsprechend ist es für uns zentral, dem Denkmalschutz in der
Abwägung mit anderen Interessen stets eine sehr hohe Priorität einzuräumen und
die Denkmalpflege mit den dafür notwendigen personellen und technischen
Ressourcen und ordnungsrechtlichen Mitteln auszustatten. Denkmalschutz
beinhaltet für uns auch Erhalt und behutsame Entwicklung schützenswerter
Industrie- und Gewerbedenkmäler wie etwa die Kellerei in der Gilbertstraße,
sowie den Erhalt und die Pflege historischer Parkanlagen, Gärten und Alleen.
Wir fordern konkret:
- Die frühzeitige Information von Denkmaleigentümern, deren Beratung und
Begleitung bei baulichen Maßnahmen ist für einen aktiven Denkmalschutz
unerlässlich und für die Akzeptanz seiner Anliegen elementar.
- Die Stadt Trier braucht eine flächendeckende Untersuchung schützenswerter
Architektur und städtebaulicher Strukturen jüngerer Zeitschichten, auch
außerhalb der Trierer Altstadt.
- Dem aktiven oder passiven Denkmalverlust durch illegale Maßnahmen oder
bewusstes verfallen lassen wollen wir durch eine auch hierfür fachlich gut
aufgestellte Denkmalpflege entgegentreten.
- Wir Grünen wollen Ensembles wie etwa auch das Grünflächenamt (Nutzung für
Wohnen, Soziales, Gemeinschaft) und das Stadtbild besser schützen.
- Wir brauchen ein Gesamtkonzept für Denkmäler, keine reine
Fassadenerhaltung.
- Die Anliegen des Denkmalschutzes sollen künftig durch aktives Handeln im
Wege von Ersatzvornahmen durchgesetzt werden.
- Das Verständnis für und die Kenntnis über den Denkmalschutz soll durch
geeignete Maßnahmen verbessert werden.
- Wir wollen die Anforderungen an den Denkmalschutz und Klimaschutz
zusammenbringen. Dafür soll von Fall zu Fall eine gemeinsame Lösung der
Fachbereiche entwickelt werden.
Von Zeile 591 bis 592 einfügen:
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Teil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein Teil des erforderlichen Wohnraums an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mobilität
Die Freiheit, sich zu bewegen, ist ein hohes Gut. Die Trierer GRÜNEN setzen sich
von Anfang an für eine Gleichberechtigung aller und den besonderen Schutz der
schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen ein. Moderne Fortbewegung muss vielfältig
sein, dazu brauchen wie eine intelligente, ressourcenschonende Verknüpfung der
Transportmittel.
Wir GRÜNE wollen eine gerechte Verteilung des Öffentlichen Raums: mehr Platz für
Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und ÖPNV sowie für mehr klimaangepasste
Aufenthaltsmöglichkeiten in der Stadt. Die autogerechte Stadt ist in Zeiten des
Klimawandels nicht mehr vertretbar. Anreize und Notwendigkeiten, in die Stadt zu
fahren, müssen reduziert werden. Bei allen Mobilitätsthemen wollen wir Inklusion
mitdenken und voranbringen und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum auf
Straßen, Wegen und Plätzen sowie im ÖPNV deutlich stärken und erweitern.
Mit den Öffis zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen und in
die Freizeit (Bus und Bahn)
Trier liegt im Herzen Europas. Doch per Bahn ist die Stadt nur schwer zu
erreichen – Fernverkehr? Fehlanzeige. Und auch der Öffentliche
Personennahverkehr in der Stadt Trier und ins Umland wird nur dann attraktiv,
wenn wir das Bus-Netz weiter optimieren. Während die Busbeschleunigung in Form
von Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet weitestgehend besteht,
fehlen vielerorts Umweltspuren, die die Busse noch mehr beschleunigen würden. Zu
sehen, dass man im Bus schneller unterwegs sein kann als im Auto, kann noch mehr
Menschen dazu bewegen umzusteigen. Trier hat das Potenzial im ÖPNV noch lange
nicht ausgeschöpft.
Wir fordern konkret:
- Die Anbindung der Stadt Trier ans Fernverkehrsnetz muss verbessert werden.
- Wir erwarten durch die Reaktivierung der Weststrecke eine Steigerung der
Nutzung des Bahnverkehrs. Die neuen Haltepunkte der Westtrasse müssen
deshalb gut ans Busnetz und an die Radverkehrsinfrastruktur abgestimmt
werden.
- Die Taktung muss weiter erhöht, die Service-Zeiten in den Randbereichen am
späten Abend ausgedehnt werden. Auch früh morgens und am Wochenende sollen
die Busse fahren, wovon insbesondere Schichtarbeitende profitieren sollen.
- Eine optimale Abstimmung der Verkehrsträger und deren Takte aufeinander
bleibt eine Daueraufgabe, in die wir uns aufmerksam einbringen werden.
- Der ÖPNV muss schneller werden. Deshalb brauchen wir deutlich mehr
Umweltspuren in der Stadt – insbesondere im gesamten Alleenring – sowie an
Ampeln eine ÖPNV-Bevorrechtigung. Wenn der Bus schneller ist als der
eigene PKW, steigt die Neigung umzusteigen.
- Der ÖPNV in bedeutenden Straßen wie Paulin- und Saarstraße muss effektiv
beschleunigt werden.
- In den vergangenen Jahren wurden auf den Höhenstadtteilen immer mehr
Baugebiete erschlossen. Daher brauchen wir eine bessere Anbindung der
Höhenstadtteile.
- Innovative Ansätze wie das Smart Shuttle der SWT sollen stärker beworben
und dauerhaft etabliert werden.
- Wir befürworten die Einrichtung eines zentralen Busbahnhofs an der
Universität. Die Verbindung der beiden Achsen Kürenz und Olewig soll
Anreiz zum Umsteigen auf den ÖPNV für die Bewohner*innen der
Höhenstadtteile bieten.
- Wir GRÜNE setzen auf emissionsarme Fahrzeuge bei der Neubeschaffung beim
ÖPNV. Das sorgt für weniger Lärm und bessere Luft.
- Trier benötigt ein Mobiltätsmanagement: Um den ÖPNV für Pendler
attraktiver zu machen, ist es notwendig, in Zusammenarbeit mit
Firmen/Arbeitgebern die Bedarfe für Pendler zu erfassen, um beispielsweise
den Ziel- und Quellverkehr besser zu harmonisieren und ggf. die ÖPNV-
Taktung anzupassen.
- Wir streben einen kostenlosen ÖPNV für alle Schüler*innen und Azubis an.
In einem ersten Schritt sollen Alle, die keinen Anspruch auf ein
Schülerticket haben, die Möglichkeit erhalten, für 29 Euro ein
verbilligtes Deutschlandticket zu erwerben
- Die Stadt Trier setzt sich in den Gremien wie Städtetag etc. für den
Erhalt des Deutschlandtickets-Tickets auf dem heutigen Preisniveau ein.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Vereinbarungen mit Luxemburg getroffen
werden, damit für Pendler ins Nachbarland das Deutschland-Ticket auch in
den Buslinien nach Luxemburg auf deutscher Seite gültig ist.
Radverkehr
Dem Radverkehr kommt eine entscheidende Aufgabe bei der Mobilitätswende zu, denn
die meisten zurückgelegten Strecken innerhalb der Stadt betragen nur wenige
Kilometer. Um ihn seinem Potenzial entsprechend zu entwickeln, müssen wir die
Bürger*innen motivieren und ihnen Lust machen auf das Radeln.
Das gelingt durch Aktionen wie Critical Mass und Stadtradeln, an dem wir GRÜNEN
mit einem Team teilnehmen. Und wir brauchen eine flächendeckende
Radverkehrsinfrastruktur. Wir haben 2016 im Stadtrat ein Radverkehrskonzept
durchgesetzt, das unsere GRÜNE Handschrift trägt. Seither werde Maßnahmen aus
diesem Konzept konsequent umgesetzt wie z.B. die Einstellung eines/r
Radverkehrsbeauftragte*n bei der Stadtverwaltung, die Wiederbelebung des
städtischen es Radverkehr. Ende 2018 wurden das erste Fahrradparkhaus am Bahnhof
sowie die erste Fahrradstraße in Trier-Süd eröffnet. Ende 2022 wurde Triers
erste Umweltspur im Alleenring in der Christophstraße freigegeben, Ende August
dieses Jahres folgte die Bus- und Radspur in der Südallee. Die Stadt ist auf der
richtigen Spur; wir GRÜNE werden in der kommenden Wahlperiode alles daransetzen,
dass dieser Weg weiterverfolgt wird.
Konkret fordern wir:
- Wir beachten die zunehmende Heterogenität des Radverkehrs: Radwege müssen
für verschiedene Bedarfe und Geschwindigkeiten vorhanden sein, z.B.
Umweltspuren für Schnellere (E-Bike-Fahrer und Pendler), weitere separate
Radwege für Menschen, die langsamer fahren oder mehr Sicherheit benötigen,
beispielsweise Kinder (siehe auch Duales Netz).
- Um das Fahren mit dem Rad attraktiver und zügiger zu machen, müssen die
bestehenden Radwege vernetzt und so ein zusammenhängendes und
durchgängiges Radwegnetz geschaffen werden.
- Die bestehenden Fahrradstraße Trier-Süd muss endlich wie geplant bis zur
Konrad-Adenauer-Brücke verlängert werden. Und auch die Planungen zur
Einrichtung der Fahrradstraße Nord in der Engelstraße müssen umgesetzt
werden.
- Wir GRÜNEN stehen für einen zeitnahen Ausbau der geplanten Pendlerradroute
von Konz bis Schweich inklusive des Moselradwegs auf der Ostseite.
- Mit der Fertigstellung der Weststrecke werden besonders am zentrumsnahen
Bahnhaltepunkt an der Römerbrücke viele Menschen aussteigen. Denn von dort
ist die südliche Innenstadt, das Rathaus oder das Theater schneller zu
erreichen als vom Hauptbahnhof aus. Die Fahrgäste werden über die
Römerbrücke und das Karl-Marx-Viertel in die Innenstadt laufen. Umso
wichtiger ist es, diesen Bereich für Fußgänger*innen als auch für
Radfahrende und Busse zu optimieren, indem die Römerbrücke autofrei und
nur für den Umweltverbund nutzbar ist. Ab dem östlichen Brückenkopf
braucht es für den Radverkehr zudem eine umwegfreie und sichere Verbindung
bis zum Viehmarkt.
- Nicht nur für Radtouristen benötigt es eine gut erkennbare und
übersichtliche Radwegebeschilderung.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende
(s.u.) und mit dem Radfahrende.
- Um Fahrräder sicher vor Vandalismus und Diebstahl abstellen zu können,
brauchen wir mehr sichere Radabstellanlagen an allen Bushaltestellen und
an zentralen Orten. An zentralen Bushaltestellen sollen diese überdacht
sowie mit einer Lademöglichkeit ausgestattet sein.
- Wir setzen uns ein für ein flächendeckendes Leihfahrradsystem für Trier.
Zu Fuß unterwegs
Wir alle sind Fußgänger*innen; sei es, dass wir unsere Wege zu Fuß zurücklegen,
sei es auf dem Weg zum/vom nächsten Fahrradbügel, der Bushaltestelle, dem
Bahnhof oder dem Parkplatz. Doch oft sind Fußwege zu schmal, zugeparkt, oder sie
müssen mit Fahrradfahrenden geteilt werden, die Wartezeiten an Ampeln zu lang,
die Gehzeiten zu kurz, die Überquerung von Straßen gefährlich. Besonders
betroffen sind Menschen mit Beeinträchtigungen. Wir GRÜNEN setzen uns dafür ein,
dass zu Fuß Gehende sicher, barrierefrei und zügig unterwegs sein können.
Deshalb fordern wir konkret:
- Für Menschen mit Beeinträchtigungen muss Barrierefreiheit auf Straßen und
Gehwegen geschaffen werden, damit sie in der Stadt Trier eigenständig
mobil sein können.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende und
mit dem Radfahrende (s.o.). Dabei müssen die Bedarfe von Menschen mit
Beeinträchtigungen wie abgesenkte Bordsteine, Bodenindikatorenfelder sowie
akustische Ampelsignale berücksichtigt werden.
- Obwohl es in der Stadt ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, stellen
Autofahrer*innen ihr Fahrzeug auf dem Gehweg oder in Kreuzungsbereichen
ab. Um besonders Fußgänger, Menschen mit Behinderungen und Eltern mit
Kinderwagen im öffentlichen Raum zu schützen muss deshalb das Ordnungsamt
die Einhaltung der StVO durch vermehrte Kontrollen konsequent durchsetzen.
- In vielen Straßen Triers sind Fußgängerwege – auch durch frühere
Tiefbauarbeiten – uneben. Wir GRÜNEN sorgen dafür, dass diese
Fußgängerwege saniert und auch verbreitert werden, wo sie zu schmal sind.
- Weil der Bund in der 2001 erlassenen Richtlinie für Fußgängerüberwege (R-
FGÜ 2001) strengere Auflagen gestellt hat, hat die Stadtverwaltung alleine
in Trier zahlreiche Zebrastreifen entfernt. Mit uns GRÜNEN gibt es einen
Stopp des weiteren Abbaus von Zebrastreifen.
- Wir setzen uns weiterhin für eine Fußgängerbrücke von Trier Ost zum
Hauptbahnhof ein.
Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit ist wichtig zum Schutz von Menschenleben, um Gesundheits- und
Sozialkosten zu reduzieren und zur Verbesserung der Lebensqualität.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns dafür ein, die Verkehrserziehung in der Schule zu stärken
und fächerübergreifend im Schulunterricht auszubauen.
- Die Räumung der Radwege im Winter sollte dauerhaft sichergestellt sein.
- Tempo 30 flächendeckend (besonders in den Stadtvierteln)
Weniger Autos – mehr Platz für alle
Der immer stärker zunehmende Autoverkehr schafft nicht nur Probleme für die
Verkehrsteilnehmer*innen und immer höhere Ausgaben in der Erhaltung der
Straßeninfrastruktur, sondern belastet durch den zunehmenden Verkehrslärm auch
immer stärker die Anwohner*innen. In unserer historischen Stadt ist der
potentiell verfügbare Raum für Mobilität durch die vorhandene Bebauung begrenzt
und kann und soll nicht erweitert werden, zumal wir auch Raum für
umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Bus und
Bahn benötigen. So können wir erreichen, dass unsere Stadt attraktiver und
lebenswerter wird. Die Angebote müssen so gut werden, dass Haushalte die Zahl
ihrer Autos verringern und – wenn ein Auto benötigt wird – Car-Sharing-Angebote
nutzen.
Hierfür setzen wir uns ein:
- Wir Trierer GRÜNEN kämpfen weiter zusammen mit der Zivilgesellschaft für
eine ökologische Verkehrswende und gegen Verkehrsprojekte wie den
Moselaufstieg. Dieser wäre eine ökologische Katastrophe für die Region
Trier. Er zerstört ein wertvolles Wald- und Naherholungsgebiet und wird
das Verkehrsaufkommen im Moseltal erhöhen, wodurch die Eindämmung von
Klimafolgen in der Region zusätzlich erschwert wird.
- Die Stadt ist auf unseren Antrag hin im Jahr 2022 der Städteinitiative
„Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beigetreten. Wie
fordern daher eine grundsätzliche und flächendeckende
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen, mit
Ausnahme von ausgewählten schnellen Achsen entsprechend der umwelt-,
verkehrs- und städtebaubezogenen Belange.
- Die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung gilt es – neben den
Unfallschwerpunkten und vor Kitas, Schulen und Einrichtungen für
Senior*innen – auf die Bereiche starker Lärmbelastung auszuweiten.
- Wir GRÜNE schaffen Freiräume für neue Aufenthaltsorte und Grün in der
Stadt, z.B. auf dem Platz an der Rindertanzstraße. Das gelingt durch eine
autoarme Innenstadt innerhalb des Alleenrings. Zufahrtsmöglichkeiten z.B.
via Zuckerbergstraße soll nur für Anlieger und als Zufahrt zu den
Parkhäusern möglich sein. Unser Ziel ist ein reiner Anlieger- und
Lieferverkehr; die Zufahrten zu den Krankenhäusern müssen
selbstverständlich gewährt bleiben.
- Für die Belieferung der Gewerbebetriebe in der Innenstadt setzen wir uns
für Umladestation für Lieferverkehr auf E-Lastenfahrräder ein.
Parken, Parkraumbewirtschaftung
Parkraumbewirtschaftung ist wichtig zur Effiziente Nutzung des begrenzten
Parkraums, Reduzierung von Verkehrsbelastungen, Förderung des Umweltschutzes,
sowie die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer durch eine angemessene
Gestaltung des ruhenden Verkehrs.
Wir fordern konkret:
- Wir GRÜNE wünschen uns mehr Platz für die Menschen in unserer Stadt. In
diese Überlegungen muss auch der Platzbedarf für den ruhenden Verkehr
(Parkplätze) einbezogen und neu gedacht werden, um die Aufenthaltsqualität
in unsere Straßen zu verbessern. Weniger Autos auf Triers Straßen helfen
auch denjenigen, die auf das Auto angewiesen sind, da durch weniger Autos
die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Straßeninfrastruktur
wiederhergestellt und Staus vermieden werden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass öffentlichen Parkplätze innerhalb des
Alleenrings stark reduziert werden – Ausnahme Parkplätze für Menschen mit
Behinderungen, um Parksuchverkehr zu vermeiden. Autos sollen künftig
verstärkt in den Parkhäusern abgestellt werden.
- Die Plätze der Stadt wie etwa der Augustinerhof müssen den Bürger*innen
wieder als Ruhe- und Lebensraum zurückgegeben werden. Doch auch Plätze
außerhalb der Innenstadt müssen entsiegelt und begrünt werden (z.B.
Kloschinskystraße (Nord) und Leoplatz (Süd).
- Wir begrüßen die Ausdehnung von Anwohnerparkzonen von Mattheis bis zum
Verteilerkreis. Parallel dazu können bewirtschaftete Parkflächen für Gäste
eingerichtet werden.
- Wir GRÜNE wollen unsere Innenstadt mit dem dortigen stationären
Einzelhandel in all seiner Vielfalt stärken, indem wir die Erreichbarkeit
der City verbessern. Neben dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur und einem
verbesserten ÖPNV-Angebot brauchen wir den Ausbau von Park & Ride Systemen
– über die Vorweihnachtszeit hinaus. Dazu wollen wir uns mit Akteuren wie
City-Initiative, den Kammern sowie den Stadtwerken Trier und weiteren
regionalen Busunternehmen zu konstruktiven Gesprächen an einen
Tischsetzen, um innovative Lösungen zu erarbeiten. Park & Ride soll
außerhalb der Stadt oder am Stadtrand an Verkehrsknoten stattfinden.
Stadtentwicklung
Stadtentwicklung muss offen sein für unterschiedliche Szenarien Wachstum,
Stagnation und ggfs. auch Schrumpfen. Dies betrifft Wohnen, Arbeit,
Einzelhandel, Dienstleistung, Nahversorgung, Infrastruktur, Schulen, Kitas. Bei
allem Planungsschritten muss der Klimaschutz immer mitgedacht werden.
Stadtplanung
Die geografischen und stadtklimatischen Gegebenheiten setzen dem Wachstum der
Stadt Trier Grenzen. Im Stadtgebiet gibt es daher nur wenige große noch
bebaubare Flächen. Das führt zu großem Druck auf dem Wohnungsmarkt, zu hohen
Bau- und Mietpreisen.
Gerade weil wir über so wenige geeignete bebaubare Flächen in der Stadt
verfügen, hinterfragen wir GRÜNE kritisch die Schaffung neuer Baugebiete an
Stadträndern und ökologisch sensibler Bereiche. Für uns gilt: Nachverdichtung
vor Neuausweisung. Denn die Vermeidung von Zersiedelung ist aktiver Landschafts-
und Klimaschutzschutz.
Wohnen in Trier
Trier ist eine attraktive Stadt. In den letzten Jahren konnten wir unsere
Bevölkerungszahl stabil über der wichtigen Marke von 100.000 Einwohner*innen
halten. Dass es mehr als 100 Tausend Trierer und Triererinnen gibt ist nicht nur
wichtig dafür ob wir Großstadt sind oder nicht. Es ist vielmehr auch wichtig für
die Ausgleichszahlungen die wir vom Land und vom Bund bekommen. Ein wichtiger
Faktor, dass wir in den letzten Jahren dauerhaft über der wichtigen Marke lagen,
liegt auch am Aufnahmezentrum für Flüchtlinge in Trier, die dort zu unseren
Gunsten mitgezählt werden.
Neben der Zuwanderung aus Drittstaaten spielt auch die Zuwanderung aus
benachbarten Kreisen eine starke Rolle. Hierbei handelt es sich in der Regel
aber Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, sondern aufgrund fehlender
Infrastruktur (medizinisch, Nahversorgung, Pflege) in die Stadt Trier mit ihren
hervorragenden Angeboten flüchten.
Die von der Stadt Trier in Auftrag gegebene Wohnraumbedarfsanalyse zeigt
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im
Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Teil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein Teil des erforderlichen Wohnraums an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mit den vom Stadtrat beschlossenen Baugebieten und den innerstädtischen
Nachverdichtungspotentialen kann dieser Bedarf gedeckt werden. Der Bedarf an
Einfamilienhäusern kann durch eine nachhaltige Ausweitung von Baugebieten (z.B.
Langenberg) und einen Generationenwechsel in bestehenden Gebieten erreicht
werden.
Unsere konkreten Forderungen sind daher:
- Sowohl Nachverdichtung, als auch die Ausweisung von neuen Baugebieten
sollen sich stets am aktuellen Bedarf orientieren und klimatische,
verkehrliche und Nahversorgungsaspekte berücksichtigen.
- Der Fokus von Neubauten liegt beim geförderten Wohnungsbau für Familien
mit mittlerem bis geringem Einkommen. Die Möglichkeiten einer
Querfinanzierung durch höhere Einkommen sind auszuschöpfen.
- Trier stabilisiert seine Einwohnerzahl in den nächsten Jahren zwischen 110
und 120 tausend Einwohnern, in einer ausgeglichenen Alters- und
Einkommensstruktur.
- Städtischer Grundbesitz soll, wenn immer möglich, weiterhin in städtischer
Hand bleiben. Der Bau von Wohneigentume soll möglichst über Erbpacht
geregelt werden.
- Innovative Wohnformen (Mehrgenerationenhäuser, etc.) werden aktiv
unterstützt.
- Bauformen, die CO2 einsparen oder binden (Holzbau, Hanfbeton oder ähnliche
Bauweisen) werden vorrangig behandelt.
- Genossenschaftlicher Wohnungsbau und der Erhalt von genossenschaftlichen
Wohnungen wird durch attraktive Erbbauzinsen und durch aktive Beratung
durch die Verwaltung unterstützt.
- Der Leerstand an Wohnungen wird beseitigt. Hier sind zum einen die
Wohnungen in der Innenstadt zu nennen, die in der zweiten und dritten
Etage leerstehen, aber auch die Wohnungen der bundeseigenen BIMA die schon
viele Jahre nicht bewohnt sind.
- Wir werden den Auftrag der städtischen „Wohnen in Trier“ dahingehend
erweitern, dass nicht nur die bestehenden Wohnungen renoviert werden,
sondern auch das Potential für zusätzliche Wohnungen genutzt wird.
- Vor jedem Abriss von Gebäuden mit städtischem Einfluss ist zu prüfen, ob
aufgrund der bereits „ausgegebenen“ grauen Energie nicht eine Sanierung
aus klimatischen Gründen sinnvoller ist. Sollte die Entscheidung zu einem
Abbruch führen sind möglichst alle wiederverwertbaren Teile der
Kreislaufwirtschaft zuzuführen.
Nachverdichtung begrüßen wir grundsätzlich, sofern sie die folgenden Kriterien
erfüllt:
- Frischluftschneisen müssen zwingend erhalten bleiben.
- Es muss genügend Fläche für Begrünung, Versickerung, Spielen etc.
übrigbleiben.
- Der Maßstab muss passen (Höhe der Bebauung, Baumassenzahl,
Abstandsflächen).
- Auch bei Nachverdichtung muss auf die Qualität des Wohnraums geachtet
werden.
Bei Neubaugebieten fordern wir:
- Wir GRÜNE sagen weiterhin Nein zu einem Neubaugebiet Brubacher Hof.
- Falls eine Nachverdichtung für die Nachfrage nach Wohnraum nicht ausreicht
und Neubaugebiet ausgewiesen werden sollen, sprechen wir GRÜNEN uns für
das Gebiet Langenberg aus, den auch die Ortsbeiräte der Stadtteile Euren
und Zewen befürworten.
- Wir befürworten den Vorrang für flächensparende städtische Bebauung mit
Mehrfamilienhäusern in Neubaugebieten.
- Scheinbar für Wohnen ungeeignet scheinende Flächen z.B. an Gleisen oder
ehemalige stadtnahe Gewerbeflächen können durch eine Mischnutzung von
Wohnen und Arbeiten für Wohnen schlossen werden (urbane Gebiete) umgenutzt
werden wie beispielsweise das Bobinet Quartier.
Klimafolgenanpassung
Die Klimakrise führt zu Veränderungen, die Städte wie das an der Mosel und in
einem Talkessel gelegene Trier vor große Herausforderungen stellen. Risiken für
die Bewohner, die kommunale Infrastruktur oder das Stadtgrün werden durch
hochsommerliche Extremtemperaturen, starke Niederschläge, Hochwasser,
Dürreperioden und Stürme weiter steigen.
Von großer Bedeutung für das Stadtklima sind neben den städtebaulichen
Rahmenbedingungen auch die Kalt- und Frischluftproduktionsflächen innerhalb des
Stadtgebietes. Ziel muss es sein, städtebauliche Konzepte im Sinn von
Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln und umzusetzen, um so auf eine
Verminderung der klimabedingten Risiken in der Stadt und für die Stadt wie zum
Beispiel Hochwassergefahren für Bevölkerung und Infrastruktur hinzuarbeiten.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns ein für eine höhere Lebensqualität in der Innenstadt und
den Stadtteilen. Dazu sollen Flächen entsiegelt, Versickerungsflächen
angelegt und Bäume gepflanzt werden – auch in der Fußgängerzone. Nicht
zuletzt die Pop-up-Allee Anfang November 2023 vor der Porta Nigra hat
gezeigt, wie sich durch Bäume das Stadtbild aufwerten lässt.
- Umbau von Trier zu einer Schwammstadt: In einer Zeit zunehmender
Dürreperioden, aber auch von Starkregenereignissen darf Regenwasser nicht
mehr „so schnell wie möglich“ abgeleitet werden. Stattdessen muss das
Wasser vor Ort aufgenommen und gespeichert und sein Ablauf möglichst
verzögert werden, um nachfolgende Kanäle und Gewässer nicht zu Überlasten.
Einfache Beispiele sind Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünungen oder
Regenwasserzisternen für Brauchwasser.
- Wir GRÜNE setzen und dafür ein, dass Freiflächen naturnah gestaltet
werden, statt sie zuzupflastern und zu asphaltieren.
Mosel und Stadt am Fluss
Im alten Fischerdorf Zurlauben finden Stadt und Fluss auf rund hundert Metern
zueinander. Die Flusspromenade hat Vorbildcharakter. Doch nur wenige Meter
weiter zeigt sich: Trier ist eine Stadt neben dem Fluss. Der Hochwasserdamm mit
der Uferstraße trennt die Stadt von der Mosel im Osten; auf der Westseite sind
es zugewucherte Uferbereiche. Eine Aufwertung tut Not.
Deshalb fordern wir:
- Wir GRÜNEN möchten die Anbindung der Mosel an die Stadt verbessern etwa
durch einen Durchbruch an der Kranenstraße zum Moselufer und einer
verkehrsberuhigten Karl-Marx-Straße (siehe auch Punkt Radverkehr).
- Viele Touristen, die das Welterbe Römerbrücke sehen wollen, stehen davor
und erkennen es nicht. Deshalb ist es wichtig, die Römerbrücke und auch
die Mosel besser sichtbar zu machen und das Umfeld attraktiver zu
gestalten. Dazu sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs umgesetzt werden.
Zudem werden wird uns weiterhin für eine autofreie Römerbrücke einsetzen.
- Aufenthaltsflächen, Möglichkeiten zum Ausruhen und Saisonale Bars am Ufer
machen das Moselufer attraktiver für Trierer*innen und Gäste.
- Eine ausreichende und energiesparende Beleuchtung verbessert die
Sicherheit am Ufer und vermindert Angsträume.
Denkmalpflege
Das einzigartige UNESCO-Weltkulturerbe der Trierer Altstadt auch für zukünftige
Generationen zu erhalten, das Wissen darüber zu mehren und zu verbreiten und
Triers Vergangenheit archäologisch zu erforschen und zu dokumentieren, sind uns
wichtige Anliegen. Entsprechend ist es für uns zentral, dem Denkmalschutz in der
Abwägung mit anderen Interessen stets eine sehr hohe Priorität einzuräumen und
die Denkmalpflege mit den dafür notwendigen personellen und technischen
Ressourcen und ordnungsrechtlichen Mitteln auszustatten. Denkmalschutz
beinhaltet für uns auch Erhalt und behutsame Entwicklung schützenswerter
Industrie- und Gewerbedenkmäler wie etwa die Kellerei in der Gilbertstraße,
sowie den Erhalt und die Pflege historischer Parkanlagen, Gärten und Alleen.
Wir fordern konkret:
- Die frühzeitige Information von Denkmaleigentümern, deren Beratung und
Begleitung bei baulichen Maßnahmen ist für einen aktiven Denkmalschutz
unerlässlich und für die Akzeptanz seiner Anliegen elementar.
- Die Stadt Trier braucht eine flächendeckende Untersuchung schützenswerter
Architektur und städtebaulicher Strukturen jüngerer Zeitschichten, auch
außerhalb der Trierer Altstadt.
- Dem aktiven oder passiven Denkmalverlust durch illegale Maßnahmen oder
bewusstes verfallen lassen wollen wir durch eine auch hierfür fachlich gut
aufgestellte Denkmalpflege entgegentreten.
- Wir Grünen wollen Ensembles wie etwa auch das Grünflächenamt (Nutzung für
Wohnen, Soziales, Gemeinschaft) und das Stadtbild besser schützen.
- Wir brauchen ein Gesamtkonzept für Denkmäler, keine reine
Fassadenerhaltung.
- Die Anliegen des Denkmalschutzes sollen künftig durch aktives Handeln im
Wege von Ersatzvornahmen durchgesetzt werden.
- Das Verständnis für und die Kenntnis über den Denkmalschutz soll durch
geeignete Maßnahmen verbessert werden.
- Wir wollen die Anforderungen an den Denkmalschutz und Klimaschutz
zusammenbringen. Dafür soll von Fall zu Fall eine gemeinsame Lösung der
Fachbereiche entwickelt werden.
Text
Von Zeile 591 bis 592 einfügen:
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Großteil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein kleiner Teil des erforderlichen Wohnraum an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mobilität
Die Freiheit, sich zu bewegen, ist ein hohes Gut. Die Trierer GRÜNEN setzen sich
von Anfang an für eine Gleichberechtigung aller und den besonderen Schutz der
schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen ein. Moderne Fortbewegung muss vielfältig
sein, dazu brauchen wie eine intelligente, ressourcenschonende Verknüpfung der
Transportmittel.
Wir GRÜNE wollen eine gerechte Verteilung des Öffentlichen Raums: mehr Platz für
Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und ÖPNV sowie für mehr klimaangepasste
Aufenthaltsmöglichkeiten in der Stadt. Die autogerechte Stadt ist in Zeiten des
Klimawandels nicht mehr vertretbar. Anreize und Notwendigkeiten, in die Stadt zu
fahren, müssen reduziert werden. Bei allen Mobilitätsthemen wollen wir Inklusion
mitdenken und voranbringen und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum auf
Straßen, Wegen und Plätzen sowie im ÖPNV deutlich stärken und erweitern.
Mit den Öffis zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen und in
die Freizeit (Bus und Bahn)
Trier liegt im Herzen Europas. Doch per Bahn ist die Stadt nur schwer zu
erreichen – Fernverkehr? Fehlanzeige. Und auch der Öffentliche
Personennahverkehr in der Stadt Trier und ins Umland wird nur dann attraktiv,
wenn wir das Bus-Netz weiter optimieren. Während die Busbeschleunigung in Form
von Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet weitestgehend besteht,
fehlen vielerorts Umweltspuren, die die Busse noch mehr beschleunigen würden. Zu
sehen, dass man im Bus schneller unterwegs sein kann als im Auto, kann noch mehr
Menschen dazu bewegen umzusteigen. Trier hat das Potenzial im ÖPNV noch lange
nicht ausgeschöpft.
Wir fordern konkret:
- Die Anbindung der Stadt Trier ans Fernverkehrsnetz muss verbessert werden.
- Wir erwarten durch die Reaktivierung der Weststrecke eine Steigerung der
Nutzung des Bahnverkehrs. Die neuen Haltepunkte der Westtrasse müssen
deshalb gut ans Busnetz und an die Radverkehrsinfrastruktur abgestimmt
werden.
- Die Taktung muss weiter erhöht, die Service-Zeiten in den Randbereichen am
späten Abend ausgedehnt werden. Auch früh morgens und am Wochenende sollen
die Busse fahren, wovon insbesondere Schichtarbeitende profitieren sollen.
- Eine optimale Abstimmung der Verkehrsträger und deren Takte aufeinander
bleibt eine Daueraufgabe, in die wir uns aufmerksam einbringen werden.
- Der ÖPNV muss schneller werden. Deshalb brauchen wir deutlich mehr
Umweltspuren in der Stadt – insbesondere im gesamten Alleenring – sowie an
Ampeln eine ÖPNV-Bevorrechtigung. Wenn der Bus schneller ist als der
eigene PKW, steigt die Neigung umzusteigen.
- Der ÖPNV in bedeutenden Straßen wie Paulin- und Saarstraße muss effektiv
beschleunigt werden.
- In den vergangenen Jahren wurden auf den Höhenstadtteilen immer mehr
Baugebiete erschlossen. Daher brauchen wir eine bessere Anbindung der
Höhenstadtteile.
- Innovative Ansätze wie das Smart Shuttle der SWT sollen stärker beworben
und dauerhaft etabliert werden.
- Wir befürworten die Einrichtung eines zentralen Busbahnhofs an der
Universität. Die Verbindung der beiden Achsen Kürenz und Olewig soll
Anreiz zum Umsteigen auf den ÖPNV für die Bewohner*innen der
Höhenstadtteile bieten.
- Wir GRÜNE setzen auf emissionsarme Fahrzeuge bei der Neubeschaffung beim
ÖPNV. Das sorgt für weniger Lärm und bessere Luft.
- Trier benötigt ein Mobiltätsmanagement: Um den ÖPNV für Pendler
attraktiver zu machen, ist es notwendig, in Zusammenarbeit mit
Firmen/Arbeitgebern die Bedarfe für Pendler zu erfassen, um beispielsweise
den Ziel- und Quellverkehr besser zu harmonisieren und ggf. die ÖPNV-
Taktung anzupassen.
- Wir streben einen kostenlosen ÖPNV für alle Schüler*innen und Azubis an.
In einem ersten Schritt sollen Alle, die keinen Anspruch auf ein
Schülerticket haben, die Möglichkeit erhalten, für 29 Euro ein
verbilligtes Deutschlandticket zu erwerben
- Die Stadt Trier setzt sich in den Gremien wie Städtetag etc. für den
Erhalt des Deutschlandtickets-Tickets auf dem heutigen Preisniveau ein.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Vereinbarungen mit Luxemburg getroffen
werden, damit für Pendler ins Nachbarland das Deutschland-Ticket auch in
den Buslinien nach Luxemburg auf deutscher Seite gültig ist.
Radverkehr
Dem Radverkehr kommt eine entscheidende Aufgabe bei der Mobilitätswende zu, denn
die meisten zurückgelegten Strecken innerhalb der Stadt betragen nur wenige
Kilometer. Um ihn seinem Potenzial entsprechend zu entwickeln, müssen wir die
Bürger*innen motivieren und ihnen Lust machen auf das Radeln.
Das gelingt durch Aktionen wie Critical Mass und Stadtradeln, an dem wir GRÜNEN
mit einem Team teilnehmen. Und wir brauchen eine flächendeckende
Radverkehrsinfrastruktur. Wir haben 2016 im Stadtrat ein Radverkehrskonzept
durchgesetzt, das unsere GRÜNE Handschrift trägt. Seither werde Maßnahmen aus
diesem Konzept konsequent umgesetzt wie z.B. die Einstellung eines/r
Radverkehrsbeauftragte*n bei der Stadtverwaltung, die Wiederbelebung des
städtischen es Radverkehr. Ende 2018 wurden das erste Fahrradparkhaus am Bahnhof
sowie die erste Fahrradstraße in Trier-Süd eröffnet. Ende 2022 wurde Triers
erste Umweltspur im Alleenring in der Christophstraße freigegeben, Ende August
dieses Jahres folgte die Bus- und Radspur in der Südallee. Die Stadt ist auf der
richtigen Spur; wir GRÜNE werden in der kommenden Wahlperiode alles daransetzen,
dass dieser Weg weiterverfolgt wird.
Konkret fordern wir:
- Wir beachten die zunehmende Heterogenität des Radverkehrs: Radwege müssen
für verschiedene Bedarfe und Geschwindigkeiten vorhanden sein, z.B.
Umweltspuren für Schnellere (E-Bike-Fahrer und Pendler), weitere separate
Radwege für Menschen, die langsamer fahren oder mehr Sicherheit benötigen,
beispielsweise Kinder (siehe auch Duales Netz).
- Um das Fahren mit dem Rad attraktiver und zügiger zu machen, müssen die
bestehenden Radwege vernetzt und so ein zusammenhängendes und
durchgängiges Radwegnetz geschaffen werden.
- Die bestehenden Fahrradstraße Trier-Süd muss endlich wie geplant bis zur
Konrad-Adenauer-Brücke verlängert werden. Und auch die Planungen zur
Einrichtung der Fahrradstraße Nord in der Engelstraße müssen umgesetzt
werden.
- Wir GRÜNEN stehen für einen zeitnahen Ausbau der geplanten Pendlerradroute
von Konz bis Schweich inklusive des Moselradwegs auf der Ostseite.
- Mit der Fertigstellung der Weststrecke werden besonders am zentrumsnahen
Bahnhaltepunkt an der Römerbrücke viele Menschen aussteigen. Denn von dort
ist die südliche Innenstadt, das Rathaus oder das Theater schneller zu
erreichen als vom Hauptbahnhof aus. Die Fahrgäste werden über die
Römerbrücke und das Karl-Marx-Viertel in die Innenstadt laufen. Umso
wichtiger ist es, diesen Bereich für Fußgänger*innen als auch für
Radfahrende und Busse zu optimieren, indem die Römerbrücke autofrei und
nur für den Umweltverbund nutzbar ist. Ab dem östlichen Brückenkopf
braucht es für den Radverkehr zudem eine umwegfreie und sichere Verbindung
bis zum Viehmarkt.
- Nicht nur für Radtouristen benötigt es eine gut erkennbare und
übersichtliche Radwegebeschilderung.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende
(s.u.) und mit dem Radfahrende.
- Um Fahrräder sicher vor Vandalismus und Diebstahl abstellen zu können,
brauchen wir mehr sichere Radabstellanlagen an allen Bushaltestellen und
an zentralen Orten. An zentralen Bushaltestellen sollen diese überdacht
sowie mit einer Lademöglichkeit ausgestattet sein.
- Wir setzen uns ein für ein flächendeckendes Leihfahrradsystem für Trier.
Zu Fuß unterwegs
Wir alle sind Fußgänger*innen; sei es, dass wir unsere Wege zu Fuß zurücklegen,
sei es auf dem Weg zum/vom nächsten Fahrradbügel, der Bushaltestelle, dem
Bahnhof oder dem Parkplatz. Doch oft sind Fußwege zu schmal, zugeparkt, oder sie
müssen mit Fahrradfahrenden geteilt werden, die Wartezeiten an Ampeln zu lang,
die Gehzeiten zu kurz, die Überquerung von Straßen gefährlich. Besonders
betroffen sind Menschen mit Beeinträchtigungen. Wir GRÜNEN setzen uns dafür ein,
dass zu Fuß Gehende sicher, barrierefrei und zügig unterwegs sein können.
Deshalb fordern wir konkret:
- Für Menschen mit Beeinträchtigungen muss Barrierefreiheit auf Straßen und
Gehwegen geschaffen werden, damit sie in der Stadt Trier eigenständig
mobil sein können.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende und
mit dem Radfahrende (s.o.). Dabei müssen die Bedarfe von Menschen mit
Beeinträchtigungen wie abgesenkte Bordsteine, Bodenindikatorenfelder sowie
akustische Ampelsignale berücksichtigt werden.
- Obwohl es in der Stadt ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, stellen
Autofahrer*innen ihr Fahrzeug auf dem Gehweg oder in Kreuzungsbereichen
ab. Um besonders Fußgänger, Menschen mit Behinderungen und Eltern mit
Kinderwagen im öffentlichen Raum zu schützen muss deshalb das Ordnungsamt
die Einhaltung der StVO durch vermehrte Kontrollen konsequent durchsetzen.
- In vielen Straßen Triers sind Fußgängerwege – auch durch frühere
Tiefbauarbeiten – uneben. Wir GRÜNEN sorgen dafür, dass diese
Fußgängerwege saniert und auch verbreitert werden, wo sie zu schmal sind.
- Weil der Bund in der 2001 erlassenen Richtlinie für Fußgängerüberwege (R-
FGÜ 2001) strengere Auflagen gestellt hat, hat die Stadtverwaltung alleine
in Trier zahlreiche Zebrastreifen entfernt. Mit uns GRÜNEN gibt es einen
Stopp des weiteren Abbaus von Zebrastreifen.
- Wir setzen uns weiterhin für eine Fußgängerbrücke von Trier Ost zum
Hauptbahnhof ein.
Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit ist wichtig zum Schutz von Menschenleben, um Gesundheits- und
Sozialkosten zu reduzieren und zur Verbesserung der Lebensqualität.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns dafür ein, die Verkehrserziehung in der Schule zu stärken
und fächerübergreifend im Schulunterricht auszubauen.
- Die Räumung der Radwege im Winter sollte dauerhaft sichergestellt sein.
- Tempo 30 flächendeckend (besonders in den Stadtvierteln)
Weniger Autos – mehr Platz für alle
Der immer stärker zunehmende Autoverkehr schafft nicht nur Probleme für die
Verkehrsteilnehmer*innen und immer höhere Ausgaben in der Erhaltung der
Straßeninfrastruktur, sondern belastet durch den zunehmenden Verkehrslärm auch
immer stärker die Anwohner*innen. In unserer historischen Stadt ist der
potentiell verfügbare Raum für Mobilität durch die vorhandene Bebauung begrenzt
und kann und soll nicht erweitert werden, zumal wir auch Raum für
umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Bus und
Bahn benötigen. So können wir erreichen, dass unsere Stadt attraktiver und
lebenswerter wird. Die Angebote müssen so gut werden, dass Haushalte die Zahl
ihrer Autos verringern und – wenn ein Auto benötigt wird – Car-Sharing-Angebote
nutzen.
Hierfür setzen wir uns ein:
- Wir Trierer GRÜNEN kämpfen weiter zusammen mit der Zivilgesellschaft für
eine ökologische Verkehrswende und gegen Verkehrsprojekte wie den
Moselaufstieg. Dieser wäre eine ökologische Katastrophe für die Region
Trier. Er zerstört ein wertvolles Wald- und Naherholungsgebiet und wird
das Verkehrsaufkommen im Moseltal erhöhen, wodurch die Eindämmung von
Klimafolgen in der Region zusätzlich erschwert wird.
- Die Stadt ist auf unseren Antrag hin im Jahr 2022 der Städteinitiative
„Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beigetreten. Wie
fordern daher eine grundsätzliche und flächendeckende
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen, mit
Ausnahme von ausgewählten schnellen Achsen entsprechend der umwelt-,
verkehrs- und städtebaubezogenen Belange.
- Die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung gilt es – neben den
Unfallschwerpunkten und vor Kitas, Schulen und Einrichtungen für
Senior*innen – auf die Bereiche starker Lärmbelastung auszuweiten.
- Wir GRÜNE schaffen Freiräume für neue Aufenthaltsorte und Grün in der
Stadt, z.B. auf dem Platz an der Rindertanzstraße. Das gelingt durch eine
autoarme Innenstadt innerhalb des Alleenrings. Zufahrtsmöglichkeiten z.B.
via Zuckerbergstraße soll nur für Anlieger und als Zufahrt zu den
Parkhäusern möglich sein. Unser Ziel ist ein reiner Anlieger- und
Lieferverkehr; die Zufahrten zu den Krankenhäusern müssen
selbstverständlich gewährt bleiben.
- Für die Belieferung der Gewerbebetriebe in der Innenstadt setzen wir uns
für Umladestation für Lieferverkehr auf E-Lastenfahrräder ein.
Parken, Parkraumbewirtschaftung
Parkraumbewirtschaftung ist wichtig zur Effiziente Nutzung des begrenzten
Parkraums, Reduzierung von Verkehrsbelastungen, Förderung des Umweltschutzes,
sowie die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer durch eine angemessene
Gestaltung des ruhenden Verkehrs.
Wir fordern konkret:
- Wir GRÜNE wünschen uns mehr Platz für die Menschen in unserer Stadt. In
diese Überlegungen muss auch der Platzbedarf für den ruhenden Verkehr
(Parkplätze) einbezogen und neu gedacht werden, um die Aufenthaltsqualität
in unsere Straßen zu verbessern. Weniger Autos auf Triers Straßen helfen
auch denjenigen, die auf das Auto angewiesen sind, da durch weniger Autos
die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Straßeninfrastruktur
wiederhergestellt und Staus vermieden werden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass öffentlichen Parkplätze innerhalb des
Alleenrings stark reduziert werden – Ausnahme Parkplätze für Menschen mit
Behinderungen, um Parksuchverkehr zu vermeiden. Autos sollen künftig
verstärkt in den Parkhäusern abgestellt werden.
- Die Plätze der Stadt wie etwa der Augustinerhof müssen den Bürger*innen
wieder als Ruhe- und Lebensraum zurückgegeben werden. Doch auch Plätze
außerhalb der Innenstadt müssen entsiegelt und begrünt werden (z.B.
Kloschinskystraße (Nord) und Leoplatz (Süd).
- Wir begrüßen die Ausdehnung von Anwohnerparkzonen von Mattheis bis zum
Verteilerkreis. Parallel dazu können bewirtschaftete Parkflächen für Gäste
eingerichtet werden.
- Wir GRÜNE wollen unsere Innenstadt mit dem dortigen stationären
Einzelhandel in all seiner Vielfalt stärken, indem wir die Erreichbarkeit
der City verbessern. Neben dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur und einem
verbesserten ÖPNV-Angebot brauchen wir den Ausbau von Park & Ride Systemen
– über die Vorweihnachtszeit hinaus. Dazu wollen wir uns mit Akteuren wie
City-Initiative, den Kammern sowie den Stadtwerken Trier und weiteren
regionalen Busunternehmen zu konstruktiven Gesprächen an einen
Tischsetzen, um innovative Lösungen zu erarbeiten. Park & Ride soll
außerhalb der Stadt oder am Stadtrand an Verkehrsknoten stattfinden.
Stadtentwicklung
Stadtentwicklung muss offen sein für unterschiedliche Szenarien Wachstum,
Stagnation und ggfs. auch Schrumpfen. Dies betrifft Wohnen, Arbeit,
Einzelhandel, Dienstleistung, Nahversorgung, Infrastruktur, Schulen, Kitas. Bei
allem Planungsschritten muss der Klimaschutz immer mitgedacht werden.
Stadtplanung
Die geografischen und stadtklimatischen Gegebenheiten setzen dem Wachstum der
Stadt Trier Grenzen. Im Stadtgebiet gibt es daher nur wenige große noch
bebaubare Flächen. Das führt zu großem Druck auf dem Wohnungsmarkt, zu hohen
Bau- und Mietpreisen.
Gerade weil wir über so wenige geeignete bebaubare Flächen in der Stadt
verfügen, hinterfragen wir GRÜNE kritisch die Schaffung neuer Baugebiete an
Stadträndern und ökologisch sensibler Bereiche. Für uns gilt: Nachverdichtung
vor Neuausweisung. Denn die Vermeidung von Zersiedelung ist aktiver Landschafts-
und Klimaschutzschutz.
Wohnen in Trier
Trier ist eine attraktive Stadt. In den letzten Jahren konnten wir unsere
Bevölkerungszahl stabil über der wichtigen Marke von 100.000 Einwohner*innen
halten. Dass es mehr als 100 Tausend Trierer und Triererinnen gibt ist nicht nur
wichtig dafür ob wir Großstadt sind oder nicht. Es ist vielmehr auch wichtig für
die Ausgleichszahlungen die wir vom Land und vom Bund bekommen. Ein wichtiger
Faktor, dass wir in den letzten Jahren dauerhaft über der wichtigen Marke lagen,
liegt auch am Aufnahmezentrum für Flüchtlinge in Trier, die dort zu unseren
Gunsten mitgezählt werden.
Neben der Zuwanderung aus Drittstaaten spielt auch die Zuwanderung aus
benachbarten Kreisen eine starke Rolle. Hierbei handelt es sich in der Regel
aber Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, sondern aufgrund fehlender
Infrastruktur (medizinisch, Nahversorgung, Pflege) in die Stadt Trier mit ihren
hervorragenden Angeboten flüchten.
Die von der Stadt Trier in Auftrag gegebene Wohnraumbedarfsanalyse zeigt
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im
Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Großteil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein kleiner Teil des erforderlichen Wohnraum an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mit den vom Stadtrat beschlossenen Baugebieten und den innerstädtischen
Nachverdichtungspotentialen kann dieser Bedarf gedeckt werden. Der Bedarf an
Einfamilienhäusern kann durch eine nachhaltige Ausweitung von Baugebieten (z.B.
Langenberg) und einen Generationenwechsel in bestehenden Gebieten erreicht
werden.
Unsere konkreten Forderungen sind daher:
- Sowohl Nachverdichtung, als auch die Ausweisung von neuen Baugebieten
sollen sich stets am aktuellen Bedarf orientieren und klimatische,
verkehrliche und Nahversorgungsaspekte berücksichtigen.
- Der Fokus von Neubauten liegt beim geförderten Wohnungsbau für Familien
mit mittlerem bis geringem Einkommen. Die Möglichkeiten einer
Querfinanzierung durch höhere Einkommen sind auszuschöpfen.
- Trier stabilisiert seine Einwohnerzahl in den nächsten Jahren zwischen 110
und 120 tausend Einwohnern, in einer ausgeglichenen Alters- und
Einkommensstruktur.
- Städtischer Grundbesitz soll, wenn immer möglich, weiterhin in städtischer
Hand bleiben. Der Bau von Wohneigentume soll möglichst über Erbpacht
geregelt werden.
- Innovative Wohnformen (Mehrgenerationenhäuser, etc.) werden aktiv
unterstützt.
- Bauformen, die CO2 einsparen oder binden (Holzbau, Hanfbeton oder ähnliche
Bauweisen) werden vorrangig behandelt.
- Genossenschaftlicher Wohnungsbau und der Erhalt von genossenschaftlichen
Wohnungen wird durch attraktive Erbbauzinsen und durch aktive Beratung
durch die Verwaltung unterstützt.
- Der Leerstand an Wohnungen wird beseitigt. Hier sind zum einen die
Wohnungen in der Innenstadt zu nennen, die in der zweiten und dritten
Etage leerstehen, aber auch die Wohnungen der bundeseigenen BIMA die schon
viele Jahre nicht bewohnt sind.
- Wir werden den Auftrag der städtischen „Wohnen in Trier“ dahingehend
erweitern, dass nicht nur die bestehenden Wohnungen renoviert werden,
sondern auch das Potential für zusätzliche Wohnungen genutzt wird.
- Vor jedem Abriss von Gebäuden mit städtischem Einfluss ist zu prüfen, ob
aufgrund der bereits „ausgegebenen“ grauen Energie nicht eine Sanierung
aus klimatischen Gründen sinnvoller ist. Sollte die Entscheidung zu einem
Abbruch führen sind möglichst alle wiederverwertbaren Teile der
Kreislaufwirtschaft zuzuführen.
Nachverdichtung begrüßen wir grundsätzlich, sofern sie die folgenden Kriterien
erfüllt:
- Frischluftschneisen müssen zwingend erhalten bleiben.
- Es muss genügend Fläche für Begrünung, Versickerung, Spielen etc.
übrigbleiben.
- Der Maßstab muss passen (Höhe der Bebauung, Baumassenzahl,
Abstandsflächen).
- Auch bei Nachverdichtung muss auf die Qualität des Wohnraums geachtet
werden.
Bei Neubaugebieten fordern wir:
- Wir GRÜNE sagen weiterhin Nein zu einem Neubaugebiet Brubacher Hof.
- Falls eine Nachverdichtung für die Nachfrage nach Wohnraum nicht ausreicht
und Neubaugebiet ausgewiesen werden sollen, sprechen wir GRÜNEN uns für
das Gebiet Langenberg aus, den auch die Ortsbeiräte der Stadtteile Euren
und Zewen befürworten.
- Wir befürworten den Vorrang für flächensparende städtische Bebauung mit
Mehrfamilienhäusern in Neubaugebieten.
- Scheinbar für Wohnen ungeeignet scheinende Flächen z.B. an Gleisen oder
ehemalige stadtnahe Gewerbeflächen können durch eine Mischnutzung von
Wohnen und Arbeiten für Wohnen schlossen werden (urbane Gebiete) umgenutzt
werden wie beispielsweise das Bobinet Quartier.
Klimafolgenanpassung
Die Klimakrise führt zu Veränderungen, die Städte wie das an der Mosel und in
einem Talkessel gelegene Trier vor große Herausforderungen stellen. Risiken für
die Bewohner, die kommunale Infrastruktur oder das Stadtgrün werden durch
hochsommerliche Extremtemperaturen, starke Niederschläge, Hochwasser,
Dürreperioden und Stürme weiter steigen.
Von großer Bedeutung für das Stadtklima sind neben den städtebaulichen
Rahmenbedingungen auch die Kalt- und Frischluftproduktionsflächen innerhalb des
Stadtgebietes. Ziel muss es sein, städtebauliche Konzepte im Sinn von
Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln und umzusetzen, um so auf eine
Verminderung der klimabedingten Risiken in der Stadt und für die Stadt wie zum
Beispiel Hochwassergefahren für Bevölkerung und Infrastruktur hinzuarbeiten.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns ein für eine höhere Lebensqualität in der Innenstadt und
den Stadtteilen. Dazu sollen Flächen entsiegelt, Versickerungsflächen
angelegt und Bäume gepflanzt werden – auch in der Fußgängerzone. Nicht
zuletzt die Pop-up-Allee Anfang November 2023 vor der Porta Nigra hat
gezeigt, wie sich durch Bäume das Stadtbild aufwerten lässt.
- Umbau von Trier zu einer Schwammstadt: In einer Zeit zunehmender
Dürreperioden, aber auch von Starkregenereignissen darf Regenwasser nicht
mehr „so schnell wie möglich“ abgeleitet werden. Stattdessen muss das
Wasser vor Ort aufgenommen und gespeichert und sein Ablauf möglichst
verzögert werden, um nachfolgende Kanäle und Gewässer nicht zu Überlasten.
Einfache Beispiele sind Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünungen oder
Regenwasserzisternen für Brauchwasser.
- Wir GRÜNE setzen und dafür ein, dass Freiflächen naturnah gestaltet
werden, statt sie zuzupflastern und zu asphaltieren.
Mosel und Stadt am Fluss
Im alten Fischerdorf Zurlauben finden Stadt und Fluss auf rund hundert Metern
zueinander. Die Flusspromenade hat Vorbildcharakter. Doch nur wenige Meter
weiter zeigt sich: Trier ist eine Stadt neben dem Fluss. Der Hochwasserdamm mit
der Uferstraße trennt die Stadt von der Mosel im Osten; auf der Westseite sind
es zugewucherte Uferbereiche. Eine Aufwertung tut Not.
Deshalb fordern wir:
- Wir GRÜNEN möchten die Anbindung der Mosel an die Stadt verbessern etwa
durch einen Durchbruch an der Kranenstraße zum Moselufer und einer
verkehrsberuhigten Karl-Marx-Straße (siehe auch Punkt Radverkehr).
- Viele Touristen, die das Welterbe Römerbrücke sehen wollen, stehen davor
und erkennen es nicht. Deshalb ist es wichtig, die Römerbrücke und auch
die Mosel besser sichtbar zu machen und das Umfeld attraktiver zu
gestalten. Dazu sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs umgesetzt werden.
Zudem werden wird uns weiterhin für eine autofreie Römerbrücke einsetzen.
- Aufenthaltsflächen, Möglichkeiten zum Ausruhen und Saisonale Bars am Ufer
machen das Moselufer attraktiver für Trierer*innen und Gäste.
- Eine ausreichende und energiesparende Beleuchtung verbessert die
Sicherheit am Ufer und vermindert Angsträume.
Denkmalpflege
Das einzigartige UNESCO-Weltkulturerbe der Trierer Altstadt auch für zukünftige
Generationen zu erhalten, das Wissen darüber zu mehren und zu verbreiten und
Triers Vergangenheit archäologisch zu erforschen und zu dokumentieren, sind uns
wichtige Anliegen. Entsprechend ist es für uns zentral, dem Denkmalschutz in der
Abwägung mit anderen Interessen stets eine sehr hohe Priorität einzuräumen und
die Denkmalpflege mit den dafür notwendigen personellen und technischen
Ressourcen und ordnungsrechtlichen Mitteln auszustatten. Denkmalschutz
beinhaltet für uns auch Erhalt und behutsame Entwicklung schützenswerter
Industrie- und Gewerbedenkmäler wie etwa die Kellerei in der Gilbertstraße,
sowie den Erhalt und die Pflege historischer Parkanlagen, Gärten und Alleen.
Wir fordern konkret:
- Die frühzeitige Information von Denkmaleigentümern, deren Beratung und
Begleitung bei baulichen Maßnahmen ist für einen aktiven Denkmalschutz
unerlässlich und für die Akzeptanz seiner Anliegen elementar.
- Die Stadt Trier braucht eine flächendeckende Untersuchung schützenswerter
Architektur und städtebaulicher Strukturen jüngerer Zeitschichten, auch
außerhalb der Trierer Altstadt.
- Dem aktiven oder passiven Denkmalverlust durch illegale Maßnahmen oder
bewusstes verfallen lassen wollen wir durch eine auch hierfür fachlich gut
aufgestellte Denkmalpflege entgegentreten.
- Wir Grünen wollen Ensembles wie etwa auch das Grünflächenamt (Nutzung für
Wohnen, Soziales, Gemeinschaft) und das Stadtbild besser schützen.
- Wir brauchen ein Gesamtkonzept für Denkmäler, keine reine
Fassadenerhaltung.
- Die Anliegen des Denkmalschutzes sollen künftig durch aktives Handeln im
Wege von Ersatzvornahmen durchgesetzt werden.
- Das Verständnis für und die Kenntnis über den Denkmalschutz soll durch
geeignete Maßnahmen verbessert werden.
- Wir wollen die Anforderungen an den Denkmalschutz und Klimaschutz
zusammenbringen. Dafür soll von Fall zu Fall eine gemeinsame Lösung der
Fachbereiche entwickelt werden.
Von Zeile 591 bis 592 einfügen:
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Großteil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein kleiner Teil des erforderlichen Wohnraum an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mobilität
Die Freiheit, sich zu bewegen, ist ein hohes Gut. Die Trierer GRÜNEN setzen sich
von Anfang an für eine Gleichberechtigung aller und den besonderen Schutz der
schwächeren Verkehrsteilnehmer*innen ein. Moderne Fortbewegung muss vielfältig
sein, dazu brauchen wie eine intelligente, ressourcenschonende Verknüpfung der
Transportmittel.
Wir GRÜNE wollen eine gerechte Verteilung des Öffentlichen Raums: mehr Platz für
Fußgänger*innen, Radfahrer*innen und ÖPNV sowie für mehr klimaangepasste
Aufenthaltsmöglichkeiten in der Stadt. Die autogerechte Stadt ist in Zeiten des
Klimawandels nicht mehr vertretbar. Anreize und Notwendigkeiten, in die Stadt zu
fahren, müssen reduziert werden. Bei allen Mobilitätsthemen wollen wir Inklusion
mitdenken und voranbringen und die Barrierefreiheit im öffentlichen Raum auf
Straßen, Wegen und Plätzen sowie im ÖPNV deutlich stärken und erweitern.
Mit den Öffis zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen und in
die Freizeit (Bus und Bahn)
Trier liegt im Herzen Europas. Doch per Bahn ist die Stadt nur schwer zu
erreichen – Fernverkehr? Fehlanzeige. Und auch der Öffentliche
Personennahverkehr in der Stadt Trier und ins Umland wird nur dann attraktiv,
wenn wir das Bus-Netz weiter optimieren. Während die Busbeschleunigung in Form
von Bevorrechtigung an Lichtsignalanlagen im Stadtgebiet weitestgehend besteht,
fehlen vielerorts Umweltspuren, die die Busse noch mehr beschleunigen würden. Zu
sehen, dass man im Bus schneller unterwegs sein kann als im Auto, kann noch mehr
Menschen dazu bewegen umzusteigen. Trier hat das Potenzial im ÖPNV noch lange
nicht ausgeschöpft.
Wir fordern konkret:
- Die Anbindung der Stadt Trier ans Fernverkehrsnetz muss verbessert werden.
- Wir erwarten durch die Reaktivierung der Weststrecke eine Steigerung der
Nutzung des Bahnverkehrs. Die neuen Haltepunkte der Westtrasse müssen
deshalb gut ans Busnetz und an die Radverkehrsinfrastruktur abgestimmt
werden.
- Die Taktung muss weiter erhöht, die Service-Zeiten in den Randbereichen am
späten Abend ausgedehnt werden. Auch früh morgens und am Wochenende sollen
die Busse fahren, wovon insbesondere Schichtarbeitende profitieren sollen.
- Eine optimale Abstimmung der Verkehrsträger und deren Takte aufeinander
bleibt eine Daueraufgabe, in die wir uns aufmerksam einbringen werden.
- Der ÖPNV muss schneller werden. Deshalb brauchen wir deutlich mehr
Umweltspuren in der Stadt – insbesondere im gesamten Alleenring – sowie an
Ampeln eine ÖPNV-Bevorrechtigung. Wenn der Bus schneller ist als der
eigene PKW, steigt die Neigung umzusteigen.
- Der ÖPNV in bedeutenden Straßen wie Paulin- und Saarstraße muss effektiv
beschleunigt werden.
- In den vergangenen Jahren wurden auf den Höhenstadtteilen immer mehr
Baugebiete erschlossen. Daher brauchen wir eine bessere Anbindung der
Höhenstadtteile.
- Innovative Ansätze wie das Smart Shuttle der SWT sollen stärker beworben
und dauerhaft etabliert werden.
- Wir befürworten die Einrichtung eines zentralen Busbahnhofs an der
Universität. Die Verbindung der beiden Achsen Kürenz und Olewig soll
Anreiz zum Umsteigen auf den ÖPNV für die Bewohner*innen der
Höhenstadtteile bieten.
- Wir GRÜNE setzen auf emissionsarme Fahrzeuge bei der Neubeschaffung beim
ÖPNV. Das sorgt für weniger Lärm und bessere Luft.
- Trier benötigt ein Mobiltätsmanagement: Um den ÖPNV für Pendler
attraktiver zu machen, ist es notwendig, in Zusammenarbeit mit
Firmen/Arbeitgebern die Bedarfe für Pendler zu erfassen, um beispielsweise
den Ziel- und Quellverkehr besser zu harmonisieren und ggf. die ÖPNV-
Taktung anzupassen.
- Wir streben einen kostenlosen ÖPNV für alle Schüler*innen und Azubis an.
In einem ersten Schritt sollen Alle, die keinen Anspruch auf ein
Schülerticket haben, die Möglichkeit erhalten, für 29 Euro ein
verbilligtes Deutschlandticket zu erwerben
- Die Stadt Trier setzt sich in den Gremien wie Städtetag etc. für den
Erhalt des Deutschlandtickets-Tickets auf dem heutigen Preisniveau ein.
- Wir setzen uns dafür ein, dass Vereinbarungen mit Luxemburg getroffen
werden, damit für Pendler ins Nachbarland das Deutschland-Ticket auch in
den Buslinien nach Luxemburg auf deutscher Seite gültig ist.
Radverkehr
Dem Radverkehr kommt eine entscheidende Aufgabe bei der Mobilitätswende zu, denn
die meisten zurückgelegten Strecken innerhalb der Stadt betragen nur wenige
Kilometer. Um ihn seinem Potenzial entsprechend zu entwickeln, müssen wir die
Bürger*innen motivieren und ihnen Lust machen auf das Radeln.
Das gelingt durch Aktionen wie Critical Mass und Stadtradeln, an dem wir GRÜNEN
mit einem Team teilnehmen. Und wir brauchen eine flächendeckende
Radverkehrsinfrastruktur. Wir haben 2016 im Stadtrat ein Radverkehrskonzept
durchgesetzt, das unsere GRÜNE Handschrift trägt. Seither werde Maßnahmen aus
diesem Konzept konsequent umgesetzt wie z.B. die Einstellung eines/r
Radverkehrsbeauftragte*n bei der Stadtverwaltung, die Wiederbelebung des
städtischen es Radverkehr. Ende 2018 wurden das erste Fahrradparkhaus am Bahnhof
sowie die erste Fahrradstraße in Trier-Süd eröffnet. Ende 2022 wurde Triers
erste Umweltspur im Alleenring in der Christophstraße freigegeben, Ende August
dieses Jahres folgte die Bus- und Radspur in der Südallee. Die Stadt ist auf der
richtigen Spur; wir GRÜNE werden in der kommenden Wahlperiode alles daransetzen,
dass dieser Weg weiterverfolgt wird.
Konkret fordern wir:
- Wir beachten die zunehmende Heterogenität des Radverkehrs: Radwege müssen
für verschiedene Bedarfe und Geschwindigkeiten vorhanden sein, z.B.
Umweltspuren für Schnellere (E-Bike-Fahrer und Pendler), weitere separate
Radwege für Menschen, die langsamer fahren oder mehr Sicherheit benötigen,
beispielsweise Kinder (siehe auch Duales Netz).
- Um das Fahren mit dem Rad attraktiver und zügiger zu machen, müssen die
bestehenden Radwege vernetzt und so ein zusammenhängendes und
durchgängiges Radwegnetz geschaffen werden.
- Die bestehenden Fahrradstraße Trier-Süd muss endlich wie geplant bis zur
Konrad-Adenauer-Brücke verlängert werden. Und auch die Planungen zur
Einrichtung der Fahrradstraße Nord in der Engelstraße müssen umgesetzt
werden.
- Wir GRÜNEN stehen für einen zeitnahen Ausbau der geplanten Pendlerradroute
von Konz bis Schweich inklusive des Moselradwegs auf der Ostseite.
- Mit der Fertigstellung der Weststrecke werden besonders am zentrumsnahen
Bahnhaltepunkt an der Römerbrücke viele Menschen aussteigen. Denn von dort
ist die südliche Innenstadt, das Rathaus oder das Theater schneller zu
erreichen als vom Hauptbahnhof aus. Die Fahrgäste werden über die
Römerbrücke und das Karl-Marx-Viertel in die Innenstadt laufen. Umso
wichtiger ist es, diesen Bereich für Fußgänger*innen als auch für
Radfahrende und Busse zu optimieren, indem die Römerbrücke autofrei und
nur für den Umweltverbund nutzbar ist. Ab dem östlichen Brückenkopf
braucht es für den Radverkehr zudem eine umwegfreie und sichere Verbindung
bis zum Viehmarkt.
- Nicht nur für Radtouristen benötigt es eine gut erkennbare und
übersichtliche Radwegebeschilderung.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende
(s.u.) und mit dem Radfahrende.
- Um Fahrräder sicher vor Vandalismus und Diebstahl abstellen zu können,
brauchen wir mehr sichere Radabstellanlagen an allen Bushaltestellen und
an zentralen Orten. An zentralen Bushaltestellen sollen diese überdacht
sowie mit einer Lademöglichkeit ausgestattet sein.
- Wir setzen uns ein für ein flächendeckendes Leihfahrradsystem für Trier.
Zu Fuß unterwegs
Wir alle sind Fußgänger*innen; sei es, dass wir unsere Wege zu Fuß zurücklegen,
sei es auf dem Weg zum/vom nächsten Fahrradbügel, der Bushaltestelle, dem
Bahnhof oder dem Parkplatz. Doch oft sind Fußwege zu schmal, zugeparkt, oder sie
müssen mit Fahrradfahrenden geteilt werden, die Wartezeiten an Ampeln zu lang,
die Gehzeiten zu kurz, die Überquerung von Straßen gefährlich. Besonders
betroffen sind Menschen mit Beeinträchtigungen. Wir GRÜNEN setzen uns dafür ein,
dass zu Fuß Gehende sicher, barrierefrei und zügig unterwegs sein können.
Deshalb fordern wir konkret:
- Für Menschen mit Beeinträchtigungen muss Barrierefreiheit auf Straßen und
Gehwegen geschaffen werden, damit sie in der Stadt Trier eigenständig
mobil sein können.
- Wir fordern eine Optimierung der Ampelschaltungen für zu Fuß Gehende und
mit dem Radfahrende (s.o.). Dabei müssen die Bedarfe von Menschen mit
Beeinträchtigungen wie abgesenkte Bordsteine, Bodenindikatorenfelder sowie
akustische Ampelsignale berücksichtigt werden.
- Obwohl es in der Stadt ausreichend Parkmöglichkeiten gibt, stellen
Autofahrer*innen ihr Fahrzeug auf dem Gehweg oder in Kreuzungsbereichen
ab. Um besonders Fußgänger, Menschen mit Behinderungen und Eltern mit
Kinderwagen im öffentlichen Raum zu schützen muss deshalb das Ordnungsamt
die Einhaltung der StVO durch vermehrte Kontrollen konsequent durchsetzen.
- In vielen Straßen Triers sind Fußgängerwege – auch durch frühere
Tiefbauarbeiten – uneben. Wir GRÜNEN sorgen dafür, dass diese
Fußgängerwege saniert und auch verbreitert werden, wo sie zu schmal sind.
- Weil der Bund in der 2001 erlassenen Richtlinie für Fußgängerüberwege (R-
FGÜ 2001) strengere Auflagen gestellt hat, hat die Stadtverwaltung alleine
in Trier zahlreiche Zebrastreifen entfernt. Mit uns GRÜNEN gibt es einen
Stopp des weiteren Abbaus von Zebrastreifen.
- Wir setzen uns weiterhin für eine Fußgängerbrücke von Trier Ost zum
Hauptbahnhof ein.
Verkehrssicherheit
Verkehrssicherheit ist wichtig zum Schutz von Menschenleben, um Gesundheits- und
Sozialkosten zu reduzieren und zur Verbesserung der Lebensqualität.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns dafür ein, die Verkehrserziehung in der Schule zu stärken
und fächerübergreifend im Schulunterricht auszubauen.
- Die Räumung der Radwege im Winter sollte dauerhaft sichergestellt sein.
- Tempo 30 flächendeckend (besonders in den Stadtvierteln)
Weniger Autos – mehr Platz für alle
Der immer stärker zunehmende Autoverkehr schafft nicht nur Probleme für die
Verkehrsteilnehmer*innen und immer höhere Ausgaben in der Erhaltung der
Straßeninfrastruktur, sondern belastet durch den zunehmenden Verkehrslärm auch
immer stärker die Anwohner*innen. In unserer historischen Stadt ist der
potentiell verfügbare Raum für Mobilität durch die vorhandene Bebauung begrenzt
und kann und soll nicht erweitert werden, zumal wir auch Raum für
umweltfreundliche Verkehrsmittel wie Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, Bus und
Bahn benötigen. So können wir erreichen, dass unsere Stadt attraktiver und
lebenswerter wird. Die Angebote müssen so gut werden, dass Haushalte die Zahl
ihrer Autos verringern und – wenn ein Auto benötigt wird – Car-Sharing-Angebote
nutzen.
Hierfür setzen wir uns ein:
- Wir Trierer GRÜNEN kämpfen weiter zusammen mit der Zivilgesellschaft für
eine ökologische Verkehrswende und gegen Verkehrsprojekte wie den
Moselaufstieg. Dieser wäre eine ökologische Katastrophe für die Region
Trier. Er zerstört ein wertvolles Wald- und Naherholungsgebiet und wird
das Verkehrsaufkommen im Moseltal erhöhen, wodurch die Eindämmung von
Klimafolgen in der Region zusätzlich erschwert wird.
- Die Stadt ist auf unseren Antrag hin im Jahr 2022 der Städteinitiative
„Lebenswerte Städte durch angemessene Geschwindigkeiten“ beigetreten. Wie
fordern daher eine grundsätzliche und flächendeckende
Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 km/h auf Hauptverkehrsstraßen, mit
Ausnahme von ausgewählten schnellen Achsen entsprechend der umwelt-,
verkehrs- und städtebaubezogenen Belange.
- Die kommunale Geschwindigkeitsüberwachung gilt es – neben den
Unfallschwerpunkten und vor Kitas, Schulen und Einrichtungen für
Senior*innen – auf die Bereiche starker Lärmbelastung auszuweiten.
- Wir GRÜNE schaffen Freiräume für neue Aufenthaltsorte und Grün in der
Stadt, z.B. auf dem Platz an der Rindertanzstraße. Das gelingt durch eine
autoarme Innenstadt innerhalb des Alleenrings. Zufahrtsmöglichkeiten z.B.
via Zuckerbergstraße soll nur für Anlieger und als Zufahrt zu den
Parkhäusern möglich sein. Unser Ziel ist ein reiner Anlieger- und
Lieferverkehr; die Zufahrten zu den Krankenhäusern müssen
selbstverständlich gewährt bleiben.
- Für die Belieferung der Gewerbebetriebe in der Innenstadt setzen wir uns
für Umladestation für Lieferverkehr auf E-Lastenfahrräder ein.
Parken, Parkraumbewirtschaftung
Parkraumbewirtschaftung ist wichtig zur Effiziente Nutzung des begrenzten
Parkraums, Reduzierung von Verkehrsbelastungen, Förderung des Umweltschutzes,
sowie die Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer durch eine angemessene
Gestaltung des ruhenden Verkehrs.
Wir fordern konkret:
- Wir GRÜNE wünschen uns mehr Platz für die Menschen in unserer Stadt. In
diese Überlegungen muss auch der Platzbedarf für den ruhenden Verkehr
(Parkplätze) einbezogen und neu gedacht werden, um die Aufenthaltsqualität
in unsere Straßen zu verbessern. Weniger Autos auf Triers Straßen helfen
auch denjenigen, die auf das Auto angewiesen sind, da durch weniger Autos
die Leistungsfähigkeit der vorhandenen Straßeninfrastruktur
wiederhergestellt und Staus vermieden werden.
- Wir setzen uns dafür ein, dass öffentlichen Parkplätze innerhalb des
Alleenrings stark reduziert werden – Ausnahme Parkplätze für Menschen mit
Behinderungen, um Parksuchverkehr zu vermeiden. Autos sollen künftig
verstärkt in den Parkhäusern abgestellt werden.
- Die Plätze der Stadt wie etwa der Augustinerhof müssen den Bürger*innen
wieder als Ruhe- und Lebensraum zurückgegeben werden. Doch auch Plätze
außerhalb der Innenstadt müssen entsiegelt und begrünt werden (z.B.
Kloschinskystraße (Nord) und Leoplatz (Süd).
- Wir begrüßen die Ausdehnung von Anwohnerparkzonen von Mattheis bis zum
Verteilerkreis. Parallel dazu können bewirtschaftete Parkflächen für Gäste
eingerichtet werden.
- Wir GRÜNE wollen unsere Innenstadt mit dem dortigen stationären
Einzelhandel in all seiner Vielfalt stärken, indem wir die Erreichbarkeit
der City verbessern. Neben dem Ausbau der Fahrradinfrastruktur und einem
verbesserten ÖPNV-Angebot brauchen wir den Ausbau von Park & Ride Systemen
– über die Vorweihnachtszeit hinaus. Dazu wollen wir uns mit Akteuren wie
City-Initiative, den Kammern sowie den Stadtwerken Trier und weiteren
regionalen Busunternehmen zu konstruktiven Gesprächen an einen
Tischsetzen, um innovative Lösungen zu erarbeiten. Park & Ride soll
außerhalb der Stadt oder am Stadtrand an Verkehrsknoten stattfinden.
Stadtentwicklung
Stadtentwicklung muss offen sein für unterschiedliche Szenarien Wachstum,
Stagnation und ggfs. auch Schrumpfen. Dies betrifft Wohnen, Arbeit,
Einzelhandel, Dienstleistung, Nahversorgung, Infrastruktur, Schulen, Kitas. Bei
allem Planungsschritten muss der Klimaschutz immer mitgedacht werden.
Stadtplanung
Die geografischen und stadtklimatischen Gegebenheiten setzen dem Wachstum der
Stadt Trier Grenzen. Im Stadtgebiet gibt es daher nur wenige große noch
bebaubare Flächen. Das führt zu großem Druck auf dem Wohnungsmarkt, zu hohen
Bau- und Mietpreisen.
Gerade weil wir über so wenige geeignete bebaubare Flächen in der Stadt
verfügen, hinterfragen wir GRÜNE kritisch die Schaffung neuer Baugebiete an
Stadträndern und ökologisch sensibler Bereiche. Für uns gilt: Nachverdichtung
vor Neuausweisung. Denn die Vermeidung von Zersiedelung ist aktiver Landschafts-
und Klimaschutzschutz.
Wohnen in Trier
Trier ist eine attraktive Stadt. In den letzten Jahren konnten wir unsere
Bevölkerungszahl stabil über der wichtigen Marke von 100.000 Einwohner*innen
halten. Dass es mehr als 100 Tausend Trierer und Triererinnen gibt ist nicht nur
wichtig dafür ob wir Großstadt sind oder nicht. Es ist vielmehr auch wichtig für
die Ausgleichszahlungen die wir vom Land und vom Bund bekommen. Ein wichtiger
Faktor, dass wir in den letzten Jahren dauerhaft über der wichtigen Marke lagen,
liegt auch am Aufnahmezentrum für Flüchtlinge in Trier, die dort zu unseren
Gunsten mitgezählt werden.
Neben der Zuwanderung aus Drittstaaten spielt auch die Zuwanderung aus
benachbarten Kreisen eine starke Rolle. Hierbei handelt es sich in der Regel
aber Menschen, die nicht mehr im Erwerbsleben stehen, sondern aufgrund fehlender
Infrastruktur (medizinisch, Nahversorgung, Pflege) in die Stadt Trier mit ihren
hervorragenden Angeboten flüchten.
Die von der Stadt Trier in Auftrag gegebene Wohnraumbedarfsanalyse zeigt
eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im
Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Großteil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein kleiner Teil des erforderlichen Wohnraum an neuen Standorten geschaffen werden muss.
Mit den vom Stadtrat beschlossenen Baugebieten und den innerstädtischen
Nachverdichtungspotentialen kann dieser Bedarf gedeckt werden. Der Bedarf an
Einfamilienhäusern kann durch eine nachhaltige Ausweitung von Baugebieten (z.B.
Langenberg) und einen Generationenwechsel in bestehenden Gebieten erreicht
werden.
Unsere konkreten Forderungen sind daher:
- Sowohl Nachverdichtung, als auch die Ausweisung von neuen Baugebieten
sollen sich stets am aktuellen Bedarf orientieren und klimatische,
verkehrliche und Nahversorgungsaspekte berücksichtigen.
- Der Fokus von Neubauten liegt beim geförderten Wohnungsbau für Familien
mit mittlerem bis geringem Einkommen. Die Möglichkeiten einer
Querfinanzierung durch höhere Einkommen sind auszuschöpfen.
- Trier stabilisiert seine Einwohnerzahl in den nächsten Jahren zwischen 110
und 120 tausend Einwohnern, in einer ausgeglichenen Alters- und
Einkommensstruktur.
- Städtischer Grundbesitz soll, wenn immer möglich, weiterhin in städtischer
Hand bleiben. Der Bau von Wohneigentume soll möglichst über Erbpacht
geregelt werden.
- Innovative Wohnformen (Mehrgenerationenhäuser, etc.) werden aktiv
unterstützt.
- Bauformen, die CO2 einsparen oder binden (Holzbau, Hanfbeton oder ähnliche
Bauweisen) werden vorrangig behandelt.
- Genossenschaftlicher Wohnungsbau und der Erhalt von genossenschaftlichen
Wohnungen wird durch attraktive Erbbauzinsen und durch aktive Beratung
durch die Verwaltung unterstützt.
- Der Leerstand an Wohnungen wird beseitigt. Hier sind zum einen die
Wohnungen in der Innenstadt zu nennen, die in der zweiten und dritten
Etage leerstehen, aber auch die Wohnungen der bundeseigenen BIMA die schon
viele Jahre nicht bewohnt sind.
- Wir werden den Auftrag der städtischen „Wohnen in Trier“ dahingehend
erweitern, dass nicht nur die bestehenden Wohnungen renoviert werden,
sondern auch das Potential für zusätzliche Wohnungen genutzt wird.
- Vor jedem Abriss von Gebäuden mit städtischem Einfluss ist zu prüfen, ob
aufgrund der bereits „ausgegebenen“ grauen Energie nicht eine Sanierung
aus klimatischen Gründen sinnvoller ist. Sollte die Entscheidung zu einem
Abbruch führen sind möglichst alle wiederverwertbaren Teile der
Kreislaufwirtschaft zuzuführen.
Nachverdichtung begrüßen wir grundsätzlich, sofern sie die folgenden Kriterien
erfüllt:
- Frischluftschneisen müssen zwingend erhalten bleiben.
- Es muss genügend Fläche für Begrünung, Versickerung, Spielen etc.
übrigbleiben.
- Der Maßstab muss passen (Höhe der Bebauung, Baumassenzahl,
Abstandsflächen).
- Auch bei Nachverdichtung muss auf die Qualität des Wohnraums geachtet
werden.
Bei Neubaugebieten fordern wir:
- Wir GRÜNE sagen weiterhin Nein zu einem Neubaugebiet Brubacher Hof.
- Falls eine Nachverdichtung für die Nachfrage nach Wohnraum nicht ausreicht
und Neubaugebiet ausgewiesen werden sollen, sprechen wir GRÜNEN uns für
das Gebiet Langenberg aus, den auch die Ortsbeiräte der Stadtteile Euren
und Zewen befürworten.
- Wir befürworten den Vorrang für flächensparende städtische Bebauung mit
Mehrfamilienhäusern in Neubaugebieten.
- Scheinbar für Wohnen ungeeignet scheinende Flächen z.B. an Gleisen oder
ehemalige stadtnahe Gewerbeflächen können durch eine Mischnutzung von
Wohnen und Arbeiten für Wohnen schlossen werden (urbane Gebiete) umgenutzt
werden wie beispielsweise das Bobinet Quartier.
Klimafolgenanpassung
Die Klimakrise führt zu Veränderungen, die Städte wie das an der Mosel und in
einem Talkessel gelegene Trier vor große Herausforderungen stellen. Risiken für
die Bewohner, die kommunale Infrastruktur oder das Stadtgrün werden durch
hochsommerliche Extremtemperaturen, starke Niederschläge, Hochwasser,
Dürreperioden und Stürme weiter steigen.
Von großer Bedeutung für das Stadtklima sind neben den städtebaulichen
Rahmenbedingungen auch die Kalt- und Frischluftproduktionsflächen innerhalb des
Stadtgebietes. Ziel muss es sein, städtebauliche Konzepte im Sinn von
Klimaschutz und Nachhaltigkeit zu entwickeln und umzusetzen, um so auf eine
Verminderung der klimabedingten Risiken in der Stadt und für die Stadt wie zum
Beispiel Hochwassergefahren für Bevölkerung und Infrastruktur hinzuarbeiten.
Wir fordern konkret:
- Wir setzen uns ein für eine höhere Lebensqualität in der Innenstadt und
den Stadtteilen. Dazu sollen Flächen entsiegelt, Versickerungsflächen
angelegt und Bäume gepflanzt werden – auch in der Fußgängerzone. Nicht
zuletzt die Pop-up-Allee Anfang November 2023 vor der Porta Nigra hat
gezeigt, wie sich durch Bäume das Stadtbild aufwerten lässt.
- Umbau von Trier zu einer Schwammstadt: In einer Zeit zunehmender
Dürreperioden, aber auch von Starkregenereignissen darf Regenwasser nicht
mehr „so schnell wie möglich“ abgeleitet werden. Stattdessen muss das
Wasser vor Ort aufgenommen und gespeichert und sein Ablauf möglichst
verzögert werden, um nachfolgende Kanäle und Gewässer nicht zu Überlasten.
Einfache Beispiele sind Entsiegelung, Dach- und Fassadenbegrünungen oder
Regenwasserzisternen für Brauchwasser.
- Wir GRÜNE setzen und dafür ein, dass Freiflächen naturnah gestaltet
werden, statt sie zuzupflastern und zu asphaltieren.
Mosel und Stadt am Fluss
Im alten Fischerdorf Zurlauben finden Stadt und Fluss auf rund hundert Metern
zueinander. Die Flusspromenade hat Vorbildcharakter. Doch nur wenige Meter
weiter zeigt sich: Trier ist eine Stadt neben dem Fluss. Der Hochwasserdamm mit
der Uferstraße trennt die Stadt von der Mosel im Osten; auf der Westseite sind
es zugewucherte Uferbereiche. Eine Aufwertung tut Not.
Deshalb fordern wir:
- Wir GRÜNEN möchten die Anbindung der Mosel an die Stadt verbessern etwa
durch einen Durchbruch an der Kranenstraße zum Moselufer und einer
verkehrsberuhigten Karl-Marx-Straße (siehe auch Punkt Radverkehr).
- Viele Touristen, die das Welterbe Römerbrücke sehen wollen, stehen davor
und erkennen es nicht. Deshalb ist es wichtig, die Römerbrücke und auch
die Mosel besser sichtbar zu machen und das Umfeld attraktiver zu
gestalten. Dazu sollen die Ergebnisse des Wettbewerbs umgesetzt werden.
Zudem werden wird uns weiterhin für eine autofreie Römerbrücke einsetzen.
- Aufenthaltsflächen, Möglichkeiten zum Ausruhen und Saisonale Bars am Ufer
machen das Moselufer attraktiver für Trierer*innen und Gäste.
- Eine ausreichende und energiesparende Beleuchtung verbessert die
Sicherheit am Ufer und vermindert Angsträume.
Denkmalpflege
Das einzigartige UNESCO-Weltkulturerbe der Trierer Altstadt auch für zukünftige
Generationen zu erhalten, das Wissen darüber zu mehren und zu verbreiten und
Triers Vergangenheit archäologisch zu erforschen und zu dokumentieren, sind uns
wichtige Anliegen. Entsprechend ist es für uns zentral, dem Denkmalschutz in der
Abwägung mit anderen Interessen stets eine sehr hohe Priorität einzuräumen und
die Denkmalpflege mit den dafür notwendigen personellen und technischen
Ressourcen und ordnungsrechtlichen Mitteln auszustatten. Denkmalschutz
beinhaltet für uns auch Erhalt und behutsame Entwicklung schützenswerter
Industrie- und Gewerbedenkmäler wie etwa die Kellerei in der Gilbertstraße,
sowie den Erhalt und die Pflege historischer Parkanlagen, Gärten und Alleen.
Wir fordern konkret:
- Die frühzeitige Information von Denkmaleigentümern, deren Beratung und
Begleitung bei baulichen Maßnahmen ist für einen aktiven Denkmalschutz
unerlässlich und für die Akzeptanz seiner Anliegen elementar.
- Die Stadt Trier braucht eine flächendeckende Untersuchung schützenswerter
Architektur und städtebaulicher Strukturen jüngerer Zeitschichten, auch
außerhalb der Trierer Altstadt.
- Dem aktiven oder passiven Denkmalverlust durch illegale Maßnahmen oder
bewusstes verfallen lassen wollen wir durch eine auch hierfür fachlich gut
aufgestellte Denkmalpflege entgegentreten.
- Wir Grünen wollen Ensembles wie etwa auch das Grünflächenamt (Nutzung für
Wohnen, Soziales, Gemeinschaft) und das Stadtbild besser schützen.
- Wir brauchen ein Gesamtkonzept für Denkmäler, keine reine
Fassadenerhaltung.
- Die Anliegen des Denkmalschutzes sollen künftig durch aktives Handeln im
Wege von Ersatzvornahmen durchgesetzt werden.
- Das Verständnis für und die Kenntnis über den Denkmalschutz soll durch
geeignete Maßnahmen verbessert werden.
- Wir wollen die Anforderungen an den Denkmalschutz und Klimaschutz
zusammenbringen. Dafür soll von Fall zu Fall eine gemeinsame Lösung der
Fachbereiche entwickelt werden.
Kommentare
N. Rehländer:
"eindeutig, dass wir in unserer Stadt günstigen Wohnraum im Mehrfamilienwohnungsbau und sonstige günstige kleinere Wohnungen brauchen. Weiterhin wurde gezeigt, dass ein Teil des Bedarfs an Wohnraum durch Umbau oder - wenn ein Umbau und eine sinnvolle Weiternutzung nicht möglich sind - durch Abriss und Neubau bestehender Gebäude gedeckt werden kann und nur ein Teil des erforderlichen Wohnraums an neuen Standorten geschaffen werden muss."
(Die Antragsteller*in muss diesem Vorschlag noch zustimmen)